Wirtschaft 5,3 Milliarden Euro für Stada

Frankfurt. Der Poker dauerte bis zum frühen Montagmorgen. Dann hatten die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven den Zuschlag für die Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada – für 5,3 Milliarden Euro, viel mehr als Analysten und Börsianer erwartet hatten.

„Wir haben an einem Strang gezogen, wir hatten ein Ziel und ein Interesse“, fasste Stada-Chef Matthias Wiedenfels den Poker zusammen. Man habe 750 Millionen Euro mehr herausgeholt als Cinven anfangs geboten hatte. Falls die Beteiligungsfirmen wie geplant auf mehr als 75 Prozent an Stada kommen, ist der Hersteller von Grippostad und Ladival aus Bad Vilbel bei Frankfurt die größte Übernahme, die Finanzinvestoren in Deutschland je bewerkstelligt haben. Das Investoren-Duo hatte sich das ganze Wochenende über ein Wettbieten um Stada mit dem rivalisierenden Konsortium aus den Beteiligungsgesellschaften Advent und Permira geliefert. Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker zeigte sich mit dem Ausgang zufrieden. Der hohe Preis, den die künftigen Eigentümer zahlen, soll nicht auf Kosten der 10.000 Mitarbeiter gehen. Bain und Cinven haben nach offiziellen Angaben versprochen, vier Jahre lang keine Stellenstreichungen zu fordern, die der Vorstand nicht ohnehin im Sinn hat. „Das wird nicht vollkommen ohne einen Abbau von Arbeitsplätzen gehen. Die Anzahl wird sich aber im Rahmen halten“, sagte Wiedenfels. „Große Restrukturierungen sind nicht geplant.“ Er will mit Markenprodukten stärker ins Ausland expandieren und mit Nachahmer-Medikamenten von Biopharmazeutika (Biosimilars) punkten. Er habe „große Lust“, seine Pläne auch mit den neuen Eigentümern umzusetzen, sagte Wiedenfels. „Wir wollen Stada in die Spitzengruppe des Wettbewerbs bringen.“ Bain und Cinven wollen dafür Geld geben, auch für Zukäufe. „Wir werden das Managementteam tatkräftig dabei unterstützen, seine ambitionierten Wachstumspläne zu unterstützen“, sagte Bain-Capital-Manager Michael Siefke. Der Umbau werde viel Zeit kosten, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Investoren. Zudem würden hohe Investitionen notwendig sein. Aktienchart |rtr

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