Kommentar 9-Euro-Ticket? Ein Fehler!

Das Ticket: Für neun Euro durch die Republik fahren.
Das Ticket: Für neun Euro durch die Republik fahren.

Anstatt in billige Fahrkarten hätten Bund und Länder das knappe Geld besser in die Bahninfrastrukur investieren sollen.

Was war das Land besoffen vor Glück! Das 9-Euro-Ticket – endlich für wenig Geld quer durch die Republik fahren. Der Erfolg des Tickets war so groß, dass die Politik dem Druck, eine Anschlussregelung zu finden, nicht standhalten wollte. Nun kommt das Deutschland-Ticket.

Vor diesem Hintergrund ist es gut, dass das renommierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung mit seiner Studie endlich Realismus in die Debatte bringt.

Erinnern wir uns zurück: Das 9-Euro-Ticket war nicht etwa Folge einer klugen Strategie der Bundesregierung, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bekommen, um so das Klima zu schützen. Die Billigfahrkarte war Ergebnis eines politischen Kuhhandels: Die einen wollten wegen der hohen Energiepreise einen Tankrabatt geben, die anderen eher Bahnfahren attraktiver machen. Und was haben die Koalitionäre gemacht? Beides, wie so oft. Erst hinterher haben sie das edle Ziel formuliert, das verbilligte Produkt solle die Bürger zum Umstieg vom Auto auf die Bahn motivieren.

Damit ist die Bundesregierung krachend gescheitert. Das 9-Euro-Ticket hat seine Ziele verfehlt. Es war ein Fehler, das Deutschland-Ticket ist es auch. Abgesehen davon, dass viele Bürger in ländlichen Regionen von den Tickets nicht profitieren – hier werden viele Milliarden Euro in den Konsum gesteckt, mal wieder. Bundes- und Landesregierungen hätten die knappen Mittel eher für Investitionen verwenden sollen, etwa für den Ausbau des ÖPNV oder den Güterverkehr.

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