Wirtschaft Auf Rekordjagd

Am kommenden Wochenende wird Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zum letzten Mal in seiner Amtszeit zur Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington reisen.

Dort wird er von den meisten seiner internationalen Kollegen aus Politik, Notenbanken und der Kreditwirtschaft vermutlich die eine oder andere Dankesrede zu hören bekommen, auch wenn nicht immer alle mit der Politik des deutschen Ministers einverstanden waren. Noch viel wichtiger aber als der Blick zurück wird die Diskussion um die deutsche Politik der nächsten Jahre werden. Vor allem Investoren wünschen sich von der stärksten europäischen Volkswirtschaft eine stabile Regierung und verlässliche Rahmenbedingungen. Beides haben das Duo Angela Merkel und Wolfgang Schäuble in den vergangenen Jahren geliefert. Unsicherheit ist immer Gift für die Aktienmärkte – und daher blicken viele Anleger auch sorgenvoll nach Spanien, wo um die Abspaltung Kataloniens gerungen wird. Aber ebenso nach Nordkorea, wo sich erst Entspannung abzeichnete, am Wochenende US-Präsident Donald Trump den Ton aber wieder verschärfte. Grundsätzlich aber dürfte die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zuversichtlich bleiben. Dafür sorgen viele positive Einschätzungen zur weiteren Entwicklung der Konjunktur. Ein Ende des Aufschwungs sei nicht in Sicht, meinen zum Beispiel die Experten der Commerzbank. Und eine wirklich Trendwende bei der Geldpolitik der Notenbanken sehen die Volkswirte derzeit auch nicht. Wenn dann noch der Leitindex Dax in der laufenden Woche die Marke von 13.000 Punkten überschreitet, steht einem weiteren Plus bei Aktien nichts im Wege. Ähnlich zuversichtlich äußern sich die Analysten für die weitere Entwicklung in den USA. Anleger werden im Protokoll der nächsten Sitzung der US-Zentralbank nach Hinweisen zum geldpolitischen Kurs suchen. Die amerikanischen Banken beginnen Reigen der Quartalszahlen: JP Morgan und Citigroup legen am Donnerstag ihre Geschäftszahlen vor, Bank of America und Wells Fargo folgen am Freitag. In Deutschland steht die Entscheidung über die Zukunft von Air Berlin an. Heute will der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S eine neue Konzernstrategie verkünden.

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