Wirtschaft Autobauer VW vor tiefgreifendem Umbau

«Wolfsburg/Berlin.»Volkswagen stehen neben dem Wechsel von Herbert Diess an die Konzernspitze weitere Umwälzungen bevor.

Auch eine Neufassung wichtiger Strukturen sei angedacht, bekräftigten gestern Personen aus dem Umfeld des Konzerns. Nach „Spiegel“-Informationen sollen die einzelnen Marken in vier Gruppen kommen – für Volumenmodelle (Kernmarke VW, Skoda, Seat), Oberklasse-Autos (Audi, Bentley), Sportwagen (Porsche, Bugatti, Lamborghini) und Nutzfahrzeuge (MAN, Scania, leichte Nutzfahrzeuge). Ein Sprecher des VW-Aufsichtsrates wollte den Bericht nicht kommentieren. In der Debatte ist seit Längerem auch eine separate Ausgliederung des Lkw-Geschäfts mitsamt eigenem Börsengang oder eine Holding-Struktur. Am Dienstag hatte VW überraschend einen Umbau der Führungsetage angekündigt. Als wahrscheinlich gilt, dass Konzernchef Matthias Müller dem bisherigen Kernmarkenchef Diess Platz machen muss. Möglich ist, dass Müller nicht abtritt, sondern eine neue Funktion im Konzern erhält. Der reguläre Vertrag des 64-Jährigen läuft noch bis 2020. Aus Aufsichtsratskreisen hieß es, Müller werde intern Entscheidungsschwäche vorgeworfen. Auch Personalvorstand Karlheinz Blessing soll offenbar ersetzt werden. Blessings Nachfolger könnte Gunnar Kilian werden, der bisher die rechte Hand des Betriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh ist. Der VW-Aufsichtsrat will über den bevorstehenden Konzernumbau bereits heute Nachmittag beraten. Ursprünglich war die Sitzung für morgen geplant.

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