Wirtschaft Bündnis VW-Tata geplatzt

«Wolfsburg». Der Wolfsburger VW-Konzern und der indische Autobauer Tata Motors haben ihre geplante Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung eines Billigautos für Schwellenländer aufgegeben.

Beide Unternehmen seien zu dem Schluss gekommen, dass sich die erwünschten Kostenvorteile nicht erzielen lassen, teilten die für das Projekt zuständige VW-Tochter Skoda und Tata Motors mit. Eine Zusammenarbeit in der Zukunft sei aber nicht ausgeschlossen, so die Autobauer. Volkswagen wird dadurch mit seinen Pläne zurückgeworfen, ein Billigauto für Märkte in Schwellenländer zu entwickeln. Vor einigen Jahren war bereits ein Bündnis mit Suzuki gescheitert, weil den Japanern die Dominanz der Wolfsburger nicht passte. Skoda und Tata hatten im März eine Absichtserklärung zu einer strategischen Allianz unterschrieben, um gemeinsam Fahrzeugkomponenten bis hin zu einer Plattform für Billigautos zu entwickeln. Skoda habe jetzt aber die zusätzlichen Investitionen gescheut, die notwendig gewesen wären, hieß es. Stattdessen wollten die Tschechen nun Einsparmöglichkeiten durch das Nutzen einer VW-Fahrzeugplattform ausloten. Tata Motors ist in Europa durch die zugekauften Nobelmarken Jaguar und Land Rover bekannt. In Indien bietet der Kleinwagenspezialist unter anderem den Billigwagen Nano an, der ab 3000 Dollar (2600 Euro) zu haben ist. Mit dem indischen Autoriesen wollte Volkswagen einen neuen Anlauf nehmen, um in Indien und anderen Schwellenländern Fuß zu fassen. Indien gilt als Dorado für Billigautos, noch dazu ist die Anzahl der Fahrzeuge in dem bevölkerungsreichen Land relativ gering. Doch Tata kämpft mit Verlusten in Indien.

x