Meinung BASF und Co.: Die Verunsicherung wird bleiben

Die Rahmenbedingungen für Industrieunternehmen wie die BASF werden zunehmend schwieriger.
Die Rahmenbedingungen für Industrieunternehmen wie die BASF werden zunehmend schwieriger.

Die Zeiten sind härter geworden. Das spüren gerade viele deutsche Unternehmen. Eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht.

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für 2024 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,1 Prozent. Auch der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF leidet unter der schwachen Nachfrage gerade hierzulande und in ganz Europa.

Jammern über das ungünstige gesamtwirtschaftliche Umfeld wolle er nicht, sagt der neue BASF-Chef Markus Kamieth. Die Wettbewerber in Europa hätten die gleichen Bedingungen „wie ich auch, und dieses Spiel will ich gewinnen“, sagt Kamieth. Er wolle konstruktiv und optimistisch sein. Und schauen, was man selbst in der Hand hat. So hat die BASF genau geprüft, welche ihrer Anlagen vor allem an der größten Produktionsstätte des Konzerns, im Stammwerk Ludwigshafen, noch wettbewerbsfähig sind. 78 Prozent seien „gesund“, hieß es am Donnerstag. Elf der rund 60 Anlagen in Ludwigshafen hat die BASF bereits geschlossen oder hat verkündet, sie zu schließen. Weitere Stilllegungen könnten folgen.

Weiterer Stellenabbau noch unklar

Wie viele Arbeitsplätze bei der BASF noch abgebaut werden, ist offen. Einen Kahlschlag wird es jedoch nicht geben, weil Ludwigshafen zwar „schlanker“, aber eben auch „stärker“ werden soll. Harte Worte in harten Zeiten sind das dennoch. Zur Wahrheit gehört, dass pro Jahr rund 1000 BASF-Beschäftigte am Standort Ludwigshafen in Rente gehen. Das bedeutet ein großes natürliches Potenzial zum Arbeitsplatzabbau zusätzlich zu Abfindungsprogrammen.

Achten muss der BASF-Chef wie jeder Unternehmenslenker darauf, dass Verunsicherung und Zukunftsängste die Mitarbeiter nicht lähmen. Einige Unsicherheit indes wird den Standort Deutschland angesichts der zahlreichen tiefen Krisen in vielen Bereichen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft noch eine Weile begleiten.

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