Impfstoffhersteller Biontech verdreifacht Gewinn

Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender Biontech.
Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender Biontech.

Der Mainzer Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im ersten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zum vierten Quartal 2020 (366,9 Mio Euro) bedeutet dies nach Angaben des Unternehmens vom Montag eine Verdreifachung des Nettogewinns.

Im ersten Quartal 2020 musste Biontech noch einen Nettoverlust von 53 Millionen Euro hinnehmen – Hauptgrund dafür waren hohe Forschungs- und Entwicklungskosten. Noch rasanter stieg der Umsatz des Biotechnologie-Unternehmens. Die Umsatzerlöse erreichten in den ersten drei Monaten schätzungsweise 2,05 Milliarden Euro. Das waren mehr als 70 Mal so viel wie in der gleichen Zeit 2020 (27,7 Mio). Der Anstieg sei vor allem auf die rasche Steigerung der weltweiten Versorgung mit dem Impfstoff zurückzuführen, erklärte das Unternehmen. Bis zum 6. Mai wurden demnach weltweit mehr als 450 Millionen Impfstoffdosen ausgeliefert. Biontech hat sich dazu mit dem US-Pharmariesen Pfizer zusammengeschlossen.

Biontech baut mRNA-Produktionsstätte in Asien

Geplant ist noch in diesem Jahr ein weiteres Werk in Singapur, wie das Unternehmen mitteilte. Die „hochmoderne Produktionsstätte“ solle die weltweite Versorgung mit mRNA-basierten Impfstoffen und eine „schnelle Reaktionsfähigkeit bei potenziellen zukünftigen Pandemien für Südostasien“ ermöglichen. In Singapur plant Biontech zugleich einen „regionalen Hauptsitz“. Auch in den USA hat Biontech bereits einen US-Hauptsitz eröffnet.

Der Bau der Fabrik in Singapur soll mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungsbehörde Singapurs erfolgen. Biontech geht davon aus, dass der Standort 2023 in Betrieb geht. Dort sollen „eine Bandbreite an neuen mRNA-Impfstoffen und -Therapeutika gegen Infektionskrankheiten und Krebs“ produziert werden. Das Werk werde „planmäßig mehrere hundert Millionen Dosen im Jahr produzieren können, abhängig vom jeweiligen Impfstoff oder Produktkandidaten“.

„Verschiedene Knotenpunkte in unserem Produktionsnetzwerk zu haben, ist ein wichtiger strategischer Schritt für den Ausbau unserer globalen Präsenz und Herstellungskapazitäten“, erklärte Biontech-Chef Ugur Sahin. Die geplante Produktionsstätte werde dabei helfen, „unsere mRNA-Impfstoffe und -Therapeutika für Menschen auf der ganzen Welt herzustellen und auszuliefern“.

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