Frankfurt Commerzbank: Helmut Gottschalk neu an Spitze des Aufsichtsrats

Die Anzahl der Vollzeitstellen will die Commerzbank bis Ende 2024 von knapp 40.000 auf 32.000 zusammenstreichen.
Die Anzahl der Vollzeitstellen will die Commerzbank bis Ende 2024 von knapp 40.000 auf 32.000 zusammenstreichen.

Die Commerzbank hat eine große Personalsorge weniger: Das Institut will die Spitze des Aufsichtsrates mit dem langjährigen Genossenschaftsbanker Helmut Gottschalk neu besetzen, wie der Frankfurter M-Dax-Konzern mitteilte.

Mit der Nominierung des 69-Jährigen präsentiert das in einem radikalen Umbau steckende Institut nicht einmal zwei Wochen nach dem krankheitsbedingten Rückzug von Chefkontrolleur Hans-Jörg Vetter einen Nachfolger. Vetter war erst seit Anfang August im Amt. Der Aufsichtsrat beschloss den Angaben zufolge, Gottschalk der Commerzbank-Hauptversammlung als neues Mitglied des Kontrollgremiums vorzuschlagen und den ehemaligen Chefkontrolleur der DZ Bank unmittelbar nach seiner Bestellung zum Aufsichtsratsvorsitzenden zu wählen.

Einen Termin für das Aktionärstreffen gibt es noch nicht. Die für 5. Mai geplante Versammlung hatte die Bank wegen der vakanten Aufsichtsratsposten verschoben. Offen bleibt die Nachfolge von Andreas Schmitz, der sein Mandat vergangenen Mittwoch mit sofortiger Wirkung niedergelegt hatte. Schmitz, früher Vorstandssprecher und Aufsichtsratschef der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt, war Anfang 2021 in den Commerzbank-Aufsichtsrat eingezogen und als möglicher Vetter-Nachfolger gehandelt worden. Die Bank teilte mit, sie rechne auch für dessen Nachfolge mit einem raschen Aufsichtsrats-Vorschlag, „so dass kurzfristig die Hauptversammlung terminiert ... werden“ könne.

Die Commerzbank hat turbulente Monate hinter sich. Im Sommer erklärten der damalige Vorstandschef Martin Zielke und der damalige Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann nach harscher Investoren-Kritik ihren Rücktritt – die Bank stürzte in eine Führungskrise. Unter dem seit Jahresbeginn amtierenden Vorstandschef Manfred Knof hat sich die Bank einen harten Sparkurs verordnet. Die Anzahl der Vollzeitstellen im Konzern soll bis Ende 2024 von knapp 40.000 auf 32.000 reduziert werden. Das Filialnetz in Deutschland wird auf 450 Standorte fast halbiert, das Auslandsgeschäft deutlich verkleinert. Nach einem Milliardenverlust 2020 peilt die Bank zumindest im Tagesgeschäft 2021 wieder schwarze Zahlen an.

Helmut Gottschalk, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der genossenschaftlichen DZ Bank, soll neuer Aufsichtsratsvorsitzender d
Helmut Gottschalk, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der genossenschaftlichen DZ Bank, soll neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank werden.
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