Wirtschaft Deutsche Börse will ihre Indexwelt umbauen

«Frankfurt». Die Deutsche Börse will ihre Auswahlindizes unterhalb des Leitindex Dax umbauen.

Wie der Betreiber der Börse Frankfurt gestern mitteilte, soll die traditionelle Trennung in Aktien klassischer Firmen wie zum Beispiel aus der Chemie- oder Autobranche und von Technologiefirmen nicht weitergeführt werden. Die Börse reagiert damit auf bereits länger geäußerte Kritik am Tec-Dax. Der Nachfolger des Nemax-50 aus der Zeit des neuen Marktes wird von vielen Investoren gemieden und nur von wenigen börsengehandelten Indexfonds (ETFs) abgebildet. Deshalb sollen Aktien, die im Tec-Dax gelistet sind, künftig zugleich bei entsprechender Größe auch in M-Dax für mittelgroße Werte oder im Kleinwerteindex S-Dax notiert werden. Techfirmen, deren Papiere im Dax gelistet sind, werden künftig parallel im Tec-Dax notiert. Das betrifft aktuell die Telekom, SAP und Infineon. M-Dax und S-Dax sollen um zehn Aktien auf dann je 60 Werte erweitert werden. Der Dax soll weiterhin auf Basis von 30 Papieren errechnet werden, der Tec-Dax ebenfalls. Derzeit befragt die Deutsche Börse Marktteilnehmer. Befürworten sie die vorgeschlagenen Änderungen, sollen sie ab 24. September greifen. An der Umfrage nehmen Banken, Fondsgesellschaften, Indexfondsanbieter und auch die börsennotierten Unternehmen selbst teil. Der Tec-Dax ist seit 2003 der Nachfolger des vielen noch aus der Zeit des Neuen Marktes bekannten Auswahlindex Nemax 50. Der Neue Markt wurde nach dem Platzen der Internetblase und nach zahlreichen Bilanzskandalen eingestellt. Einige der größeren Unternehmen, die ihn überlebt hatten, wechselten in der Folge in den Tec-Dax. Dieser Index hat nie die Bedeutung von M-Dax oder S-Dax erlangt und gilt als Stiefkind unter den Indizes der Deutschen Börse, unter anderem wegen des häufigen Wechsels der in ihm notierten Aktien und der geringen Handelsumsätze. Aktienchart: Deutsche Börse

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