Wachstumskurs Deutsche Post DHL peilt den nächsten Paketrekord an

Treiber des Wachstums bei der Post sind die Folgen der Corona-Pandemie.
Treiber des Wachstums bei der Post sind die Folgen der Corona-Pandemie.

Die gelben Transporter mit dem roten „DHL“-Logo sind omnipräsent auf Deutschlands Straßen. Der Logistikriese aus Bonn gehört zu den Firmen, bei denen Corona-Einschränkungen kein Bremsklotz, sondern Wachstumsmotor waren.

Die Deutsche Post DHL geht nach dem besten Geschäftsjahr ihrer Firmengeschichte von einer Fortsetzung des Paketbooms aus. Der Zuwachs der Sendungsmengen werde sich zwar etwas abschwächen, sobald Corona-Lockdowns auslaufen, sagte Konzernchef Frank Appel am Dienstag in Troisdorf bei Bonn. Aber: „Wir erwarten weiterhin Wachstum auf einer erhöhten Basis.“ 2020 war die Menge von Paketen, die in Deutschland verschickt und empfangen wurden, um 15,3 Prozent auf rund 1,6 Milliarden hochgeschnellt. Das war viel mehr als 2019, als ein Mengenplus von 5,9 Prozent genannt worden war.

Treiber des Wachstums sind die Folgen der Corona-Pandemie – die Menschen bestellen mehr im Internet, entweder weil Shops vor Ort geschlossen sind oder weil sie generell lieber auf Versand setzen. Besonders im vierten Quartal, das mit dem Weihnachtsgeschäft besonders wichtig ist für die Branche, zogen die Geschäfte stark an.

In Deutschland Marktführer bei Paketen

In Deutschland ist DHL Marktführer bei Paketen, knapp die Hälfte des Umsatzes in diesem Bereich entfällt auf den Ex-Staatsmonopolisten. Auch die Wettbewerber profitierten von Corona-Lockdowns, DPD hatte für 2020 zum Beispiel 13 Prozent mehr Sendungen in Deutschland vermeldet.

Die Deutsche Post DHL hat ein blendendes Jahr hinter sich. Während der Umsatz 2020 um 5,5 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro kletterte, schnellte der Nettogewinn um 13,6 Prozent auf 3 Milliarden Euro hoch. Das Expressgeschäft, in dem vor allem Firmenkunden einen Zeitpunkt für die Zustellung zugesichert bekommen, bleibt die Ertragsperle. Dieses Jahr will der Konzern 3,4 Milliarden Euro in seine Infrastruktur investieren, etwa in neue Flugzeuge, bessere Sortiertechnik und in die Digitalisierung. Im laufenden Jahr soll das operative Ergebnis (Ebit), das 2020 bei 4,8 Milliarden Euro gelegen hatte, auf mehr als 5,6 Milliarden steigen. Für das Jahr 2023 haben die Bonner dann ein Ebit von 6 Milliarden auf dem Zettel. Die Deutsche Post DHL hat weltweit 570.000 Mitarbeiter, 220.000 davon in Deutschland. Der Konzern ist wegen seines starken Wachstumskurses auf der Suche nach Arbeitskräften: Im vergangenen Jahr wurden 20.000 zusätzliche dauerhafte Arbeitsplätze aufgebaut, 8000 davon im Inland.

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