Konkurrenz für Kryptowährungen Digitaler Euro: Viele Bürger skeptisch und uninformiert
Vier von zehn Bürgern in Deutschland können sich einer Bundesbank-Umfrage zufolge vorstellen, künftig einen digitalen Euro zu nutzen. Allerdings gibt es bei ihnen auch noch viel Skepsis gegenüber dem von den Euro-Zentralbanken vorangetriebenen Projekt. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Erhebung hervor.
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten gab demnach an, die Einführung eines digitalen Euro nicht zu befürworten. Allerdings weist die Bundesbank in ihrem Monatsbericht vom Oktober darauf hin, dass „der Begriff des digitalen Euro in der breiten Öffentlichkeit zum Zeitpunkt der Befragung noch weitgehend unbekannt“ gewesen sei.
Zweite Stufe der Vorbereitungen begonnen
Europas Währungshüter prüfen seit einer Weile die mögliche Einführung einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung. Mitte Juli 2021 beschloss die Europäische Zentralbank (EZB), die nächste Stufe der Vorarbeiten anzugehen: eine zweijährige Untersuchungsphase mit Schwerpunkten unter anderem auf Technologie und Datenschutz. Ob ein digitaler Euro kommen wird, ist damit aber noch nicht entschieden.
„Insbesondere überzeugte Barzahler stehen dem digitalen Euro eher skeptisch gegenüber“, stellte die Bundesbank fest. Fast zwei Drittel (61 Prozent) derjenigen, die sich in der Umfrage ablehnend äußerten, befürchten, dass ein digitaler Euro der Einstieg in die Abschaffung des Bargeldes wäre. Sowohl die EZB als auch die Bundesbank haben wiederholt versichert, ein digitaler Euro käme als Ergänzung zum Bargeld, nicht als Ersatz für Scheine und Münzen.
Vorteil einfache Nutzung
Zu den wichtigsten Eigenschaften eines digitalen Euro gehören aus Sicht der Befragten die einfache Nutzung, die Wahrung der Privatsphäre, Sicherheit in Bezug auf den Datenschutz und eine universelle Einsetzbarkeit.
Die Arbeiten an einem digitalen Euro sind eine Antwort der Euro-Zentralbanken auf den steilen Aufstieg von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether.