Wirtschaft Easyjet startet im Januar in Berlin

«Luton.»Orange statt Rot: Der britische Billigflieger Easyjet will im Januar den Platz der insolventen Air Berlin am Berliner Flughafen Tegel einnehmen und dort erste Flüge anbieten.

„Wir sind dann die führende Kurzstrecken-Airline in Schönefeld und Tegel“, sagte Vorstandschefin Carolyn McCall. Welche Ziele jeweils von welchem Berliner Flughafen angeflogen werden, ließ das Unternehmen noch offen. Zunächst belaste die Übernahme Easyjet: 60 Millionen Pfund (56 Mio Euro) Verlust im Geschäftsjahr 2017/18 (Ende September) sind eingeplant, weil Auslastung und Erträge in Tegel zunächst vergleichsweise gering seien. Zudem verursache die Übernahme von 25 Flugzeugen und bis zu 1000 Beschäftigten der Air Berlin im seit Oktober laufenden Geschäftsjahr Kosten von rund 100 Millionen Pfund, darunter der Kaufpreis von 40 Millionen Euro, Kosten für das Umrüsten der Flugzeuge, die Umstellung des Flugbetriebs und die Ausbildung neuer Mitarbeiter. Ab 2019 aber werde sich das Geschäft auszahlen, sagte McCall. Die Transaktion soll im Dezember abgeschlossen werden. Easyjet setzt auf Wachstum. Die Air-Berlin-Übernahme nicht eingerechnet, steige die Kapazität im Geschäftsjahr 2017/18 zum Vorjahr um 6 Prozent. Nach einem zuletzt schwierigen Geschäft mit hartem Preiswettkampf und höheren Kosten wegen des schwachen Pfund sieht Easyjet ermutigende Zeichen bei Buchungen und Preisen. Der Umsatz pro Sitzplatz dürfte im ersten Halbjahr unter anderem wegen der aus dem Markt verschwundenen Anbieter – neben Air Berlin die insolvente britische Monarch – im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Im vergangenen Geschäftsjahr fiel der Gewinn bei Easyjet um 30 Prozent auf 305 Millionen Pfund. Der Umsatz zog um 8 Prozent auf 5,05 Milliarden Pfund an.

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