Wirtschaft EZB-Anleihekäufe: Magere Bilanz

«Frankfurt.» Die Europäische Zentralbank (EZB) kann sich laut einer Studie von Bundesbank-Experten nur eine durchwachsene Erfolgsbilanz ihrer billionenschweren Anleihekäufe auf die Fahnen schreiben. Zwar wirkten sich die Käufe positiv auf die Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone aus, schreiben die Bundesbank-Ökonomen Markus Roth und Vivien Lewis in ihrer gestern veröffentlichten Untersuchung. Die Verbraucherpreise würden aber nicht deutlich reagieren. Es gebe zudem Anzeichen dafür, dass durch die Käufe die Gefahren für die Finanzstabilität zunähmen. Die EZB und die nationalen Notenbanken im Euro-Raum erwerben seit März 2015 im großen Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere. Mit dem vor allem in Deutschland umstrittenen Programm sollen die Kreditvergabe angekurbelt und die Konjunktur gestützt werden. Letztlich will die EZB dadurch die ihrer Ansicht nach zu niedrige Inflation nach oben treiben. Die Bundesbank stand den Staatsanleihenkäufen von Anfang an kritisch gegenüber. „Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirkung der EZB-Wertpapierankaufprogramme auf die Finanzmärkte weniger günstig ausfällt als der realwirtschaftliche Effekt. In Deutschland reagieren die Kreditzinsen auf die Maßnahmen nicht mit einem Rückgang, und die Bankkreditvergabe an die Unternehmen nimmt nicht zu.“, schreiben die Ökonomen.

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