Wirtschaft Firmen und Fakten: Chinesische Internetriesen konkurrieren in Deutschland

Die zwei chinesischen Internet-Großkonzerne Tencent und Alibaba weiten ihren globalen Konkurrenzkampf auf Deutschland aus. Die in der südchinesischen Wirtschaftsmetropole Shenzhen ansässige Tencent wird von November an mit dem Chatprogramm WeChat für chinesische Touristen in Deutschland mobiles Bezahlen per Handy anbieten. Das teilte der deutsche Partner Wirecard AG in München mit. Bereits seit 2015 expandiert Tencents schärfster Konkurrent Alibaba, der mit der App Alipay die Pionierrolle übernommen hatte. Beiden Konzernen geht es nicht um deutsche Kunden. „In Europa wird Alipay von 10.000 Einzelhändlern akzeptiert, davon über 2000 in Deutschland“, sagte Yang Xinyun, Sprecherin der Alibaba-Finanztochter Ant Financial in Hongkong. Auch Alibaba kooperiert mit Wirecard. In China haben die beiden Konzerne eine mit Google und Amazon vergleichbare Marktmacht. Tencent beziffert die Anzahl der WeChat-Nutzerkonten auf 938 Millionen. Alipay hat mehr als 400 Millionen Nutzer. Der Schweizer Roche-Konzern drängt mit einem neuen Medikament in den lukrativen Markt zur Behandlung der Bluterkrankheit. Bei den Behörden in den USA und der Europäischen Union (EU) wurde die Zulassung der experimentellen Arznei Emicizumab zur Behandlung von Hämophilie A beantragt, wie das Unternehmen aus Basel mitteilte. Roche legte zudem die Resultate von zwei klinischen Studien der Phase III mit dem Präparat bei einem Medizinerkongress in Berlin vor. Der rund 11 Milliarden Dollar (knapp 10 Mrd Euro) schwere Markt für Hämophilie-Medikamente ist hart umkämpft: Der britische Roche-Konkurrent Shire erwirkte bei einem Hamburger Gericht eine einstweilige Verfügung, dass Roche gewisse Angaben zu den Nebenwirkungen von Emicizumab in einer Phase-III-Studie nicht mehr verbreiten darf, wie der britische Pharmakonzern jetzt mitgeteilt hat. Analysten trauen dem auch unter der Bezeichnung ACE910 bekannten Medikament bis zu 5 Milliarden Dollar Jahresumsatz zu. Bei der erblichen Bluterkrankheit ist die Blutgerinnung gestört: Das Blut aus Wunden gerinnt nicht oder nur langsam und häufig kommt es zu Spontanblutungen, die ohne sichtbare Wunden auftreten. Bei der häufigsten Krankheitsform Hämophilie A mangelt es den Betroffenen am Gerinnungsfaktor VIII.

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