Wirtschaft Firmen und Fakten: Karlsruher EnBW will mehr in E-Mobilität investieren

Der Karlsruher Stromkonzern EnBW will verstärkt Infrastrukturleistungen über den Energiebereich hinaus anbieten und und geht davon aus, dass konventionelle Kraftwerke künftig nur noch wenig zum Ergebnis beitragen. Das letzte EnBW-Atomkraftwerk geht 2022 vom Netz, und zur Kohle heißt es: „Wir gehen davon aus, dass die Kohlekraftwerke auf das politisch gewollte Ende zusteuern“, sagte gestern eine EnBW-Sprecherin. Wann dies sei, sei jedoch noch nicht absehbar. Bis 2025 will das Unternehmen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von derzeit 1,9 Milliarden Euro auf mehr als 3 Milliarden Euro steigen. 10 Milliarden Euro sollen bis dahin investiert werden, 80 Prozent davon in erneuerbare Energien, Netze und neue Infrastrukturleistungen, teilte EnBW gestern mit. EnBW ist mit mehr als 20.000 Mitarbeitern und 19 Milliarden Euro Umsatz das drittgrößte deutsche Energieunternehmen. Sein Netz von Ladesäulen für Elektroautos an deutschen Autobahnen will EnBW verdreifachen. Beim Schweizer Technologiekonzern ABB, dessen deutsche Landesgesellschaft von Mannheim aus gesteuert wird, habe der Konzern weitere 117 Ladesäulen bestellt, die noch in diesem Jahr an den Raststätten von Tank & Rast aufgestellt werden sollen, teilte ABB gestern mit. Bereits im vergangenen Jahr hatte ABB 68 solcher Schnell-Ladestationen an EnBW geliefert, die an 34 baden-württembergischen Raststätten stehen. Nun kommen 85 Standorte außerhalb des Bundeslandes, vor allem im Süden und Westen Deutschlands, hinzu. Der Energiekonzern Eon will seinen knapp 47-prozentigen Anteil an der Kraftwerkstochter Uniper an den finnischen Versorger Fortum verkaufen. Die Gespräche über eine entsprechende Vereinbarung seien fortgeschritten, teilte Eon gestern mit. Es sei vorgesehen, dass Fortum ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an alle Uniper-Aktionäre richte in Höhe von 22 Euro je Aktie. Im Fall einer Einigung und einer Entscheidung von Eon Anfang 2018, die Uniper-Aktien zu veräußern, würden dem Energieversorger 3,8 Milliarden Euro zufließen. Ein satter Gewinn wäre der Preis auch für die Aktionäre: Beim Börsengang vor einem Jahr debütierten die Uniper-Papiere mit 10,02 Euro. Uniper selbst zeigte den Finnen allerdings die kalte Schulter. Der Vorstoß passe nicht „zu unserer Strategie“, sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer.

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