Wirtschaft Firmen und Fakten: Siemens erhält großen Rahmenvertrag vom Pentagon

Siemens kann sich über zwei Großaufträge aus den USA und Indien freuen. Zum einen erhielt die vor dem Börsengang stehende Medizintechniksparte einen Rahmenvertrag vom US-Verteidigungsministerium für Radiologie-Systeme in ungewöhnlich großem Umfang, wie die Behörde mitteilte. Das Pentagon kann demnach in den kommenden fünf Jahren mit einer Option auf weitere fünf Jahre Technik, Zubehör und Schulungseinheiten für bis zu 4,1 Milliarden Dollar (rund 3,8 Milliarden Euro) ordern. Die Verbuchung der Einzelaufträge erfolge je nach Abruf, betonte ein Siemens-Sprecher. Die Medizintechnik, die unter dem Namen Healthineers firmiert, ist eines der größten und profitabelsten Geschäftsfelder der Münchner. Aufträge in dem Gesamtumfang sind allerdings äußert selten, zumal von der US-Regierung unter Donald Trump eher eine Bevorzugung des heimischen Rivalen GE erwartet wurde. In Indien erhielt Siemens zusammen mit seinem japanischen Partner Sumitomo Electric einen Großauftrag für Netztechnik. Für 520 Millionen Dollar sollen die Firmen eine Hochspannungsgleichstrom-Verbindung bauen, davon entfällt mit 258 Millionen Dollar rund die Hälfte auf Siemens. Die beiden Gründer des Frankfurter Immobilienunternehmens S&K sind wie erwartet wegen Untreue zu Haftstrafen verurteilt worden. Mit je achteinhalb Jahren blieb das Landgericht Frankfurt gestern in dem zuvor mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung verabredeten Strafrahmen. Die Anklage hatte den Vorwurf des schweren und bandenmäßigen Betrugs fallengelassen, nachdem die Angeklagten die ihnen ebenfalls zur Last gelegte Untreue gestanden hatten. Zwei Mittäter wurden ebenfalls nach Absprachen zu sechs und viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Angeklagten waren im Februar 2013 nach einer Großrazzia in Haft genommen worden. Sie sollen rund um S&K ein Firmengeflecht aufgebaut haben, mit dem rund 11.000 Anleger um 240 Millionen Euro gebracht wurden. Der Betrugsvorwurf wurde allerdings vom Gericht nicht aufgeklärt, weil das eine weitere jahrelange Beweisaufnahme bedeutet hätte. Der Prozess mit mehr als 110 Verhandlungstagen hatte auch so bereits 19 Monate angedauert. |rtr

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