Wirtschaft Firmen und Fakten: Weidmann: Zinserhöhung Mitte 2019 nicht unrealistisch

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann macht Hoffnung auf ein Ende der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt im kommenden Jahr. „Die Märkte sehen eine erste Zinsanhebung etwa zur Mitte des Jahres 2019, was wohl nicht ganz unrealistisch ist“, sagte Weidmann in Wien. Zunächst gehe es darum, das gewaltige Kaufprogramm für Staats- und Unternehmenanleihen zu beenden, „ohne dass dies zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führt“. Nach bisheriger Planung will die Europäische Zentralbank bis Ende September dieses Jahres Anleihen im derzeitigen Volumen von monatlich 30 Milliarden Euro kaufen. Weil die Inflation aber nicht wie gewünscht in Schwung kommt, könnten die Käufe noch länger anhalten. Bislang hat die EZB kein Enddatum für das Programm genannt. Das Ende der Netto-Käufe sei „erst der Anfang eines mehrjährigen Prozesses der geldpolitischen Normalisierung“, sagte Weidmann. „Gerade deswegen ist es aber auch so wichtig, tatsächlich bald anzufangen.“ Deutschlands oberster Währungshüter, der als Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Mario Draghi ab Herbst 2019 gehandelt wird, betonte: „Eine solche Normalisierung wird überdies der Geldpolitik wieder mehr Spielraum verschaffen, um auf etwaige künftige konjunkturelle Einbrüche zu reagieren. Denn ewig fortdauern wird auch der aktuelle Aufschwung nicht.“ Der Mannheimer Bioethanol- und Futtermittel-Hersteller Crop Energies will für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 eine Dividende von 25 Cent je Anteilsschein ausschütten – 5 Cent weniger als im Vorjahr. Einen entsprechenden Beschluss – der unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung am 17 Juli steht, hat die Geschäftsleitung gestern gefasst, teilte das Unternehmen mit. Crop Energies hat im Geschäftsjahr 2017/18 (1. März) zwar den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 882 Millionen Euro steigern können, aber mit 72 Millionen Euro weniger Betriebsgewinn als im Vorjahr (98 Millionen Euro) erzielt, teilte das Unternehmen auf Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Crop Energies niedrigere Preise für Ethanol, einen Umsatz zwischen 840 und 900 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis zwischen 30 und 70 Millionen Euro.

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