Wirtschaft Geldscheine: Mehr Sicherheit für Fünfziger

91-96098194.jpg

Ludwigshafen. 50-Euro-Scheine werden öfter gefälscht als alle anderen Banknoten. Um das zu verhindern, kommen am Dienstag deutschlandweit 5,4 Milliarden neue Fünfziger in Umlauf. Die Deutsche Bundesbank hat den neuen Schein am Dienstag in ihrer Ludwigshafener Filiale vorgestellt.

„Den Fälschern technologisch einen Schritt voraus sein“ , das sagt Brigitte Ackermann, Leiterin der Bundesbank-Filiale in Ludwigshafen, und nennt damit die Haupt-Idee hinter der neuen Europa-Serie der Banknoten. Die Fünfer, Zehner und 20er der Reihe sind bereits im Umlauf. Am Dienstag folgt der 50-Euro-Schein. Während es im Jahr 2013 mit den neuen 5-Euro-Noten Probleme an einigen Ticket-Automaten gab – sie waren noch nicht auf die veränderten Scheine umgestellt – sieht Ackermann solche Probleme beim Fünfziger nicht. Man habe aus den Erfahrungen gelernt. Den Betreibern der rund 32.000 Geräte – dazu gehören alle, die Banknoten annehmen oder ausgeben – seien bereits neun Monate vor Einführung Test-Scheine zur Verfügung gestellt worden. Die Bundesbank rät Verbrauchern ganz grundsätzlich, ihre Geldscheine auf Echtheit zu prüfen. Denn: Wer an der Supermarktkasse mit einem falschen Schein bezahlt, macht sich strafbar – ganz egal, ob derjenige ihn selbst gefälscht hat oder er ihm nur untergejubelt wurde. „Fühlen – Sehen – Kippen“ sei der Dreischritt, mit dem sich Banknoten einfach prüfen lassen. Am linken und am rechten Rand der Scheinvorderseite ist beim neuen Fünfziger ein Relief zu spüren, das sich von der Oberfläche abhebt. Es soll Sehbehinderten erleichtern, den Fünfziger zu erkennen. Wer den neuen Schein gegen das Licht hält, sieht auf der linken Seite ein Wasserzeichen, das die mythologische Gestalt Europa und die Zahl „50“ zeigt. Eine weitere Sicherheitsstufe: Kippt man die Banknote, erscheinen im dicken, silbernen Streifen abermals Europa, sowie „50“ und das Euro-Symbol. Das sind nur einige der zahlreichen Schutzvorkehrungen. Insbesondere beim Hologrammstreifen spricht Ackermann von „einem äußerst innovativen Sicherheitsmerkmal“. Rund 50 Prozent der im Umlauf befindlichen Geldscheine sind Fünfziger. Damit nimmt diese Stückelung den größten Anteil des Bargelds in Deutschland ein. Gleichzeitig ist es die am häufigsten gefälschte Banknote. Im Jahr 2016 waren knapp 50.000 „falsche Fuffziger“ auf dem Markt; hingegen nur etwa 20.000 gefälschte 20-Euro-Scheine. Nachdem dieser in neuer Version eingeführt wurde, habe man einen deutlichen Rückgang der Fälschungen feststellen können, sagt Ackermann. Bis nur noch neue Fünfziger im Umlauf sind, wird es dauern. Die Bundesbank schätzt, dass etwa sieben Wochen nach der Einführung die neuen Scheine dominieren. Für die Verbraucher sind weiterhin beide Scheine gültig. Ende 2018 sollen die neuen 100- und 200-Euro-Noten eingeführt werden. Dieser Zeitpunkt ist außerdem das Ende der 500er. Sie werden ab dann nicht mehr herausgegeben.

x