Wirtschaft Handel: Mehr Staatsausgaben senken Überschuss

Berlin. Eine Kombination aus stärker steigenden Löhnen und mehr Staatsausgaben kann die hohen deutschen Handelsüberschüsse einer Studie zufolge reduzieren. Wachstum oder Beschäftigung würde ein stärkerer Anstieg der Löhne dabei nicht gefährden.

So heißt es in einer gestern veröffentlichten Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Gäbe der Staat deutlich mehr aus, gäbe es „dank robusteren Wachstums, höherer Beschäftigung und steigender Einnahmen aus Einkommens- und Verbrauchsteuern zusätzliche Spielräume in Milliardenhöhe“. Das IMK berechnete, wie sich die deutsche Handels- und Leistungsbilanz von 2001 bis 2015 entwickelt hätte, wenn die nominalen Bruttolöhne stärker gestiegen wären als in der Realität. Sie untersuchten zudem, wie sich eine expansivere Ausgabenpolitik des Staates ausgewirkt hätte. Am hohen Handelsüberschuss Deutschlands gibt es heftige Kritik, vor allem aus den USA. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) verteidigte den Überschuss: „Unsere Unternehmen stellen hochwertige Maschinen und Anlagen her, die im Ausland gerne gekauft werden. Dafür müssen wir uns nicht entschuldigen.“ |afp

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