Wirtschaft Harley-Davidson verlagert Produktion aus den USA

«Milwaukee». Harley-Davidson wird wegen der EU-Vergeltungszölle auf amerikanische Waren einen Teil seiner Produktion aus den USA verlagern.

Dadurch soll eine Preiserhöhung für Kunden in Europa vermieden werden, teilte das Unternehmen gestern mit. Die Anhebung der EU-Zölle von bisher 6 auf 31 Prozent mache ein Motorrad von Harley-Davidson in Europa im Schnitt um 2200 Dollar (1880 Euro) teurer. Bis die Verlagerung der Produktion innerhalb der kommenden neun bis 18 Monaten über die Bühne gegangen ist, werde Harley-Davidson diese Kosten selbst tragen, hieß es. Das bedeute allein für den Rest dieses Jahres eine Belastung von voraussichtlich 30 bis 45 Millionen Dollar. Die EU reagierte mit den am vergangenen Freitag in Kraft getretenen Vergeltungszöllen für US-Produkte wie Whiskey, Jeans, Reis, Mais oder Motorräder auf zuvor von US-Präsident Donald Trump verhängte Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren aus Europa. Harley-Davidson ist das erste US-Unternehmen, das eine detaillierte Einschätzung zu den Auswirkungen dieses Handelskonflikts abgab. Würde man die höheren Kosten mit einer Preiserhöhung an Käufer weitergeben, hätte das einen „sofortigen und langanhaltenden“ Schaden für das Geschäft in der Region zur Folge, erläuterte Harley-Davidson die Entscheidung. Europa sei mit knapp 40.000 verkauften Harley-Motorrädern im vergangenen Jahr der zweitwichtigste Markt für die Firma nach den USA. Harley-Davidson hat Werke außerhalb der Vereinigten Staaten in Brasilien, Indien und Thailand. Diese Produktionsstätten sollen nun ausgebaut werden. Aktienchart

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