Wirtschaft Heidelberg Cement setzt Hoffnungen auf US-Markt

Der Baustoffriesen Heidelberg Cement ist vor allem mit Blick auf die USA optimistisch.
Der Baustoffriesen Heidelberg Cement ist vor allem mit Blick auf die USA optimistisch.

Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement setzt auf Rückenwind durch staatliche Infrastrukturprogramme und den privaten Wohnungsbau. Die Aktionäre dürfen sich auf eine stark verbesserte Dividende freuen.

Zuversichtlich macht Heidelberg-Cement-Chef Dominik von Achten vor allem das billionenschwere Konjunkturprogramm der USA. „Für das erste Quartal bin ich trotz der Delle im Februar wegen des Wintereinbruchs in den USA und Europa optimistisch“, sagte der Konzernlenker am Donnerstag zur Vorlage der Bilanz der AG für 2020. Für 2021 erwartet der Dax-Konzern einen leichten Anstieg des Umsatzes und bereinigten Betriebsergebnisses. Heidelberg Cement rechnet mit weiter steigenden Kosten für Rohstoffe sowie anziehenden Energiekosten.

2020 schrumpften die Erlöse des Konzerns mit global 54.000 Beschäftigten auf vergleichbarer Basis im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen haben dem Unternehmen einen Milliardenverlust eingebrockt. Der auf die Aktionäre anfallende Verlust betrug im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr allerdings um 8 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro.

Dividende soll auf 2,20 Euro pro Papier steigen

An seine Aktionäre will Heidelberg Cement deutlich mehr ausschütten. Die Dividende soll auf 2,20 Euro je Aktie steigen. Damit würden 5 Prozent mehr gezahlt als für 2018. Für 2019 hatte Heidelberg Cement aufgrund der Unsicherheiten bezüglich der Corona-Pandemie die Dividende auf 0,60 Euro je Anteilsschein gesenkt.

Vor allem mit dem Jahresauftakt in den USA zeigte sich von Achten zufrieden. Momentan gebe es keinen Hinweis, dass es dort nicht so weitergehen werde, sagte der Manager, der vor gut einem Jahr auf Bernd Scheifele gefolgt war. Die USA seien eine sehr stark konsumentengetriebene Ökonomie. „Da ist Stimmung alles“, sagte er. „Wir sind insgesamt sehr optimistisch für den US-Markt, was 2021 angeht und die Folgejahre.“

Infrastruktur-Pläne von US-Präsident nutzen Heidelbergern

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat wegen der Corona-Krise ein 1,9 Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Biden will vor allem die Infrastruktur ausbauen und modernisieren. „Das hilft uns in allen drei Kernbereichen Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton“, sagte von Achten. Auch indirekt werde das Unternehmen von den Kaufanreizen in den USA profitieren. Jeder Amerikaner, außer den Besserverdienenden, soll einen Scheck über 1400 Dollar (1175 Euro) zur freien Verwendung erhalten. Das dürfte sich positiv auf den Wohnungsbau auswirken, sagte der Manager.

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