Wirtschaft Heidelzement leicht gebremst

61,9 Millionen Tonnen Zement hat Heidelberg Cement im ersten Halbjahr verkauft, 1,8 Millionen Tonnen mehr als von Januar bis Jun
61,9 Millionen Tonnen Zement hat Heidelberg Cement im ersten Halbjahr verkauft, 1,8 Millionen Tonnen mehr als von Januar bis Juni 2017

«Heidelberg». Den Baustoffriesen Heidelberg Cement AG haben im zweiten Quartal Wechselkurseffekte gebremst. Kostentreiber sind gestiegene Energiepreise. Profitiert hat das Unternehmen hingegen von einer gesunkenen Steuerquote und geringeren Aufwendungen für den Schuldendienst.

Auch aus eigenen Kräften hat Heidelberg Cement zugelegt. So stieg der Absatz in allen Geschäftsbereichen gegenüber dem Vorjahresquartal zwischen 3 (Zement) und 18 (Asphalt) Prozent. Auch der Umsatz legte zu, ohne Währung- und Wechselkurseffekte um 9 Prozent und tatsächlich um 4 Prozent. Zu verkraften hatte das Unternehmen dabei unter anderem einen Energiekostenanstieg um 11 Prozent zum Vorjahresquartal (Halbjahr: plus 8 Prozent). Der Periodenüberschuss im Quartal kletterte um 11 Prozent auf 398 (358) Millionen Euro, nicht zuletzt dank eines um 20 Millionen Euro verringerten Schuldendienstes. Im Halbjahr verbesserte sich der Überschuss sogar um 30 Prozent auf 375 Millionen Euro. Dazu trugen auch verringerte Personalkosten durch die um 1351 Mitarbeiter reduzierte Belegschaft bei. Die Heidelberger stehen deutlich besser da als der Rivale Lafarge-Holcim. Der Überschuss der mit einem französischen Konzern fusionierten Schweizer sackte im ersten Halbjahr bei einem Umsatz von umgerechnet 11,45 Milliarden Euro um 43 Prozent auf 329 Millionen Euro ab, wie der Konzern jüngst mitteilte. „Eine starke operative Entwicklung, geringere Restrukturierungsaufwendungen und die weitere Absenkung der Finanzierungskosten haben die gestiegene Kosteninflation und negative Wechselkurseffekte mehr als ausgeglichen“, fasste Heidelberg-Cement-Vorstandschef Bernd Scheifele zusammen. Der Konzern profitierte von einer gesunkenen Steuerquote, die sich aus Senkungen der Unternehmenssteuern unter anderem in den USA und Frankreich ergab. Im ersten Halbjahr betrug die Quote rund 18 Prozent (Vorjahreszeit: rund 25 Prozent) und soll sich nach Aussage von Finanzchef Lorenz Näger bis 2020 auf im Schnitt 22 Prozent einpendeln. Bis dahin will das Unternehmen Verkäufe von 1 bis 1,5 Milliarden Euro realisieren, unter anderem von stillgelegten Steinbrüchen. Auf das erste Halbjahr entfielen Verkäufe im Volumen von 294 Millionen Euro. Die Instandhaltungskosten sollen bis 2020 auf maximal 55 Prozent der Abschreibungen begrenzt werden (erstes Halbjahr: 46 Prozent), die Finanzierungskosten um 200 Millionen Euro sinken (erstes Halbjahr: 29 Millionen Euro). Die Verschuldung, die gegenüber dem Vorjahres-Halbjahr um 170 Millionen auf 9,8 Milliarden Euro sank, soll auf unter 7 Milliarden Euro reduziert werden. Die Heidelberger erwarten für das volle Jahr bei Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs eine moderate und beim Jahresüberschuss eine deutliche Steigerung gegenüber 2017. Kommentar/Aktienchart

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