Essen / Berlin Karstadt Sports: Verdi fordert mehr Geld für Qualifizierungsgesellschaft

Bis zu 20 der bundesweit 31 Karstadt-Sports-Häuser will das Unternehmen schließen.
Bis zu 20 der bundesweit 31 Karstadt-Sports-Häuser will das Unternehmen schließen.

Im Kampf um die Zukunft der Beschäftigten bei Karstadt Sports fordert die Gewerkschaft Verdi finanzielle Unterstützung von Eigentümer, Insolvenzverwalter und den Vermietern.

Bis zu 20 der bundesweit 31 Karstadt-Sports-Filialen sollen geschlossen werden. Davon betroffen sind nach Verdi-Angaben mindestens 700 von 1200 Beschäftigten bundesweit. Von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und Eigentümer René Benko fordert Verdi, breit angelegte Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen. „Wir kämpfen weiter darum, dass die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG), auf die wir uns im Tarifvertrag verständigt haben, so ausgestattet wird, dass sie ihre Aufgabe erfüllen kann“, sagte Verdi-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel Orhan Akman am Freitag.

Zuvor hatte Verdi erneut über die finanzielle Ausstattung der

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft verhandelt.

Ein Durchbruch sei noch nicht in Sicht. Jetzt seien Insolvenzverwalter und Eigentümer in der Pflicht. Es dürften nicht nur die Interessenten der Kapitalgeber und anderen Gläubigern bedient werden. „Die eigentlichen Gläubiger sind die Menschen, die jahrzehntelang tagtäglich gute Arbeit geleistet haben und deren Existenz jetzt in akute Gefahr gerät. Ihnen droht der Sturz ins Bodenlose“, sagte Akman. Es gelte jetzt, die Betroffenen im Hinblick auf den digitalen Wandel umfassend zu qualifizieren und ihnen eine Perspektive zu

verschaffen: „Dafür müssen ausreichend Mittel bereitgestellt werden – von allen beteiligten Akteuren.“ Für eine BQG im erforderlichen Umfang seien in einem Zeitraum von zwölf Monaten insgesamt 7,4 Millionen Euro erforderlich, betonte Akman.

Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der sich inzwischen im Insolvenzverfahren in Eigenregie befindet, hatte Ende Juni zunächst die Schließung von 62 seiner 172 Warenhäuser sowie das Aus für viele Karstadt-Sports-Häuser angekündigt. Nach Zugeständnissen von Vermietern sollen nur noch 56 Filialen dicht machen. Dazu gehören die Kaufhof-Häuser in Landau, Worms und Mannheim (N7). Ein Zeitpunkt der Schließung steht nicht fest. Bundesweit 5317 Mitarbeiter verlieren dadurch ihre Arbeit.

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