Wirtschaft Kommentar: Frohe Botschaft kurz vor Weihnachten

Je mehr über die Vorgänge bei CS Schmal bekannt wird, desto mehr steigen die Chancen, dass sich ein

Interessent die Übernahme zutraut.

Zwölf potenzielle Interessenten, die den Betrieb vielleicht fortführen würden – kurz vor Weihnachten ist das eine frohe Kunde für die mehr als 400 Beschäftigten beim Zerlegtmöbelhersteller CS Schmal, die seit Oktober um ihre Jobs zittern. Zu befürchten war, dass es in diesem schwierigen Markt, in dem es Hersteller schwer haben, rentabel zu produzieren, deutlich weniger Resonanz gibt. Doch Interesse allein hilft dem angeschlagenen Unternehmen nicht. Im neuen Jahr muss sich beweisen, ob daraus eine konkrete Übernahme wird – samt dem Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Denn ein Aus für CS Schmal wäre eine Katastrophe für den Arbeitsmarkt im nicht gerade strukturstarken Landkreis Kusel. Es wirkt etwas weit hergeholt: Aber es kann den Übernahme-Perspektiven von CS Schmal nur helfen, wenn möglichst viel über die Vorgänge bekannt wird, die vom Neu-Eigentümer Gramax Capital ausgelöst worden sind und die dann offenbar zielgerichtet in der Pleite endeten. Damit erscheint die Insolvenz nicht als Folge gravierender struktureller Mängel im Unternehmen. Und eine solche Erkenntnis dürfte die Chancen erhöhen, dass ein Geldgeber in der Westpfalz einsteigt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass im neuen Jahr nicht nur der Insolvenzverwalter viel Arbeit mit CS Schmal haben wird, sondern auch die Justiz. Sie dürfte sich für die Vorgänge rund um das Darlehen an den neuen Eigentümer, die komplette Entmündigung des Minderheitsgesellschafters sowie den Rauswurf des früheren Geschäftsführers interessieren. Vergleicht man die Vorgänge in Waldmohr mit dem, was bei Gramax-Erwerbungen in Frankreich und Portugal passiert, sind deutliche Parallelen erkennbar. Sie deuten eher darauf hin, dass hier eine Finanzheuschrecke am Werk ist, die Firmen in die Pleite treibt. Dem sollte die Justiz einen Riegel vorschieben.

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