Wirtschaft Kommentar: Vertrauen und Kontrolle

Dass jetzt über die Hälfte der deutschen Goldreserven in Frankfurt lagern, dürfte viele Leute beruhigen. Alle im Inland zu verwahren, wäre fahrlässig.

Fast 8 Millionen Euro hat es gekostet, die Hälfte der deutschen Goldreserven in Frankfurt zusammenzuführen. Trotzdem war die Verlagerung richtig. Dass nun 50,6 Prozent der Goldreserven in Deutschland sind und zudem die Echtheit und Beschaffenheit jedes einzelnen verlagerten Barrens überprüft wurde, dürfte viele Menschen beruhigen. Zusätzlich wurden die verbleibenden Bestände in New York und London in den vergangenen Jahren durch Mitarbeiter der Bundesbank stichprobenartig kontrolliert. Natürlich sind damit nicht alle Zweifel ausgeräumt. Niemand kann ausschließen, dass die USA oder Großbritannien eines Tages auf die deutschen Goldreserven zurückgreifen. Allerdings ist ein solches Szenario ausgesprochen unwahrscheinlich. Die Bundesbank sollte sich dennoch bei der US-Notenbank darum bemühen, den vollständigen Bestand zu erfassen. Das dürfte die Akzeptanz für den Verbleib wesentlicher Teile des deutschen Goldes in New York steigern. Sämtliche Barren im Inland zu verwahren, wäre geradezu fahrlässig. Denn die Bundesbank weist zu Recht darauf hin, dass in einer Krise – man denke an einen militärischen Angriff auf Deutschland – eine Notreserve im Ausland erforderlich ist.

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