Unternehmen Maschinenbauer KSB hält Wachstumskurs und investiert

Blick in die Halle des neuen KSB-Pumpenwerks in Shanghai.
Blick in die Halle des neuen KSB-Pumpenwerks in Shanghai.

Der weltweit tätige Frankenthaler Pumpen- und Armaturenkonzern KSB wartet gegen den allgemeinen Trend in der deutschen Wirtschaft mit positiven Nachrichten auf. Umsatz und Gewinn sind auch im ersten Halbjahr 2024 gestiegen.

Die allgemeinen vorläufigen Wirtschaftsdaten, die das Statistische Bundesamt in dieser Woche für Deutschland vorgelegt hat, klingen nicht gerade nach Dynamik. Im Gegenteil. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2024 gegen über dem ersten Quartal überraschend gesunken; um 0,1 Prozent. Und die Inflation war im Juli mit 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats wieder höher als zuletzt.

Dessen ungeachtet hat der Pumpen- und Armaturenkonzern KSB am Mittwoch positive Nachrichten aus seiner Zentrale in Frankenthal verschickt: Das Wachstum gegen den Trend, das bei KSB nun schon seit einigen Jahren anhält, hat sich auch in den ersten Monaten 2024 fortgesetzt. Das SDax-Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2024 an seine positive Entwicklung aus 2023 angeknüpft. Der weltweit tätige Maschinenbauer hat Auftragseingang, Umsatz sowie das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (Ebit) gegenüber dem Vorjahreszeitraum jeweils gesteigert.

Starkes Ersatzteilgeschäft der KSB-Servicesparte

KSB profitiert auch davon, dass es mit seinen Neuprodukten und den Ersatzteil-Angeboten seiner Servicesparte unter anderem ein wichtiger Lieferant für Kraftwerke verschiedenster Art ist. Auch für solche, die wie Kernkraftwerke hierzulande nicht mehr erwünscht sind, in anderen Ländern der Welt aber doch.

Trinkwasseraufbereitung, bei der etwa KSB-Pumpen gefragt sind, ist und bleibt ohnehin ein wichtiges Thema überall auf der Welt. Wie auch der Bergbau, der wie etwa beim Kupfer, Nickel und Lithium vom Elektro-Boom befeuert wird.

Millioneninvestition in neues Softwaresystem

So hat sich der Auftragseingang bei KSB im ersten Halbjahr um 2,2 Prozent auf 1,645 Milliarden Euro erhöht. Der Umsatz lag im ersten Halbjahr bei 1,439 Milliarden Euro (plus 3,7 Prozent). Das Betriebsergebnis (Ebit) hat KSB im ersten Halbjahr um ebenfalls 3,7 Prozent auf 116,3 Millionen Euro gesteigert.

„Wir freuen uns über die solide Geschäftsentwicklung, die wir trotz fehlender Impulse aus der Weltwirtschaft realisiert haben. Nach wie vor machen sich die Zurückhaltung bei großen Investitionen und die kriselnde Bauwirtschaft in unserem Standardgeschäft bemerkbar“, sagt Stephan Timmermann, der Sprecher der KSB-Geschäftsleitung. „Die konjunkturell schwache Lage hat sich in Europa zwar etwas stabilisiert, in China jedoch spürbar abgekühlt. Unsere Wachstumsstrategie in den USA verfolgen wir konsequent weiter.“

Trotz Millioneninvestitionen in ein neues Softwaresystem, die 2024 zum Tragen kommen, halte man an der positiven Jahresprognose fest, teilte das Frankenthaler Unternehmen mit.

KSB treibt Modernisierung der Fertigung voran

Im kompletten Jahr 2023 belief sich der KSB-Umsatz auf 2,82 Milliarden Euro bei 224 Millionen Euro Betriebsgewinn (Ebit). Der Maschinenbau-Konzern beschäftigt in Frankenthal rund 1900 Mitarbeiter. Weltweit sind es 16.000, in Deutschland etwa 4800.

Kurz vor Weihnachten 2023 hatte KSB eine der größten Einzelinvestitionen seiner Geschichte angekündigt, die dann im Frühjahr 2024 in trockenen Tüchern war: Das Frankenthaler Werk für die Produktion von Eta-Normpumpen soll bis 2029 für rund 60 Millionen Euro modernisiert und erweitert werden. Der Baustart ist für 2025 vorgesehen.

Auch in anderen Teilen der Welt treibt KSB die Modernisierung des Konzerns voran. In Shanghai feierte man Mitte Juli neben dem 30-jährigen Bestehen von KSB Shanghai zusammen mit dem Joint Venture Shanghai Electric Group auch eine Einweihung. Nämlich die eines neuen Pumpenwerks für petrochemische und chemische Anwendungen. Mit einer Investition von 20 Millionen Euro ist es das größte Einzelprojekt in der Geschichte von KSB Shanghai.

Hier geht es zu einem ausführlichen Hintergrund-Artikel zur aktuellen Lage beim Frankenthaler Pumpen- und Armaturenkonzern KSB.

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