Kommentar Mehr Schutz für Geldautomaten nötig

20 Geldautomaten wurden bisher in Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 gesprengt.
20 Geldautomaten wurden bisher in Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 gesprengt.

Die Versorgung mit Bargeld muss nicht rund um die Uhr funktionieren, aber zuverlässig – und auch auf dem flachen Land.

Es ist gut, dass die Banken, allen voran die Sparkassen, und die Polizei Wege gefunden haben, den Banden, die aus den Niederlanden mit schnellen Autos mal rüber nach Rheinland-Pfalz fahren und nachts einen Geldautomaten knacken, das Geschäft öfter mal zu verderben. Um mehr als die Hälfte sind die Sprengungen in diesem Jahr zurückgegangen. Jeder Erfolg hat bekanntlich viele Väter. So war es auch am Donnerstag im Innenministerium in Mainz, als sich eine Reihe von Männern auf die Schultern geklopft haben.

Es droht ein Kollateralschaden

Doch gebannt ist die Gefahr noch nicht, nur reduziert. Deshalb droht noch ein ganz anderer Missstand, der sozusagen als Kollateralschaden mit der Verbrechensbekämpfung einhergeht. Es könnte passieren, dass weitere Geldautomaten nicht nur in den Nachtstunden außer Betrieb genommen werden, sondern ganz verschwinden. Das mag in Großstädten vertretbar sein, aber auf dem Land, wo eine Bankfiliale bereits durch ein SB-Center ersetzt wurde, schränkt es die Versorgungsstruktur unzumutbar ein. Das muss auch Innenminister Michael Ebling (SPD) klar sein, der nicht nur für die Polizei, sondern auch für die Kommunen im Land zuständig ist. Die Banken haben bereits viel in die Sicherheit investiert, vielleicht muss es noch mehr werden. Auch die Polizei und auch die Strafverfolgung ist weiterhin gefordert. Der Rückzug aus der Fläche darf nicht die Antwort auf Verbrechen sein.

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