Treibhausgase Mit E-Auto Geld verdienen

Bei E-Autos wird nicht nur die Anschaffung durch Zuschüsse gefördert, es gibt auch eine Verdienstmöglichkeit durch den neuen Tre
Bei E-Autos wird nicht nur die Anschaffung durch Zuschüsse gefördert, es gibt auch eine Verdienstmöglichkeit durch den neuen Treibhausgas-Markt.

Wer ein Auto, einen Roller oder ein Nutzfahrzeug mit reinem E-Antrieb besitzt, kann mehrere hundert Euro pro Jahr extra erhalten. Dienstleister zahlen Prämien für die Einsparung von Emissionen. Die Stiftung Warentest empfiehlt allerdings nur 14 von 36 Anbietern.

Verkaufen seiner THG-Quote klingt kompliziert, ist aber ganz einfach und schnell erledigt. THG steht für Treibhausgase. Bei der Abwicklung helfen Zwischenhändler, die den Großteil der Arbeit übernehmen und teils schon nach wenigen Tagen das Geld überweisen. Bei der Auswahl sollte man aber aufpassen. Die Stiftung Warentest hat den neuen Markt genau untersucht und empfiehlt nur 14 von 36 Anbietern, die verbraucherfreundliche Mindestkriterien in ihren Verträgen erfüllen. Darunter sind neben Start-ups bekannte Autoversicherer wie die Huk oder Energiekonzerne wie EnBW.

Zum Zeitpunkt der Untersuchung am 1. Juli zahlten die empfohlenen Dienstleister eine Fixprämie zwischen 250 und 350 Euro pro E-Auto. Bei vier Anbietern gab es den höchsten Betrag: ADAC, Co2.auto, EnBW und Equota.

Prämien können nach Marktlage schwanken

Die Prämien können jedoch je nach Marktlage schwanken, deshalb sollte man vor Abschluss eines Vertrags die aktuellen Konditionen führender Anbieter vergleichen. Die Untersuchung ist im aktuellen Heft des Stiftungsmagazins Finanztest (Ausgabe 10/2022) im Detail nachzulesen oder online unter test.de/e-auto-thg-quote.

Ausdrücklich warnen die Experten vor Unternehmen, die zum Beispiel versprechen, dass auch der Strom der Wallbox daheim für den THG-Quotenhandel anrechenbar sei, wenn man die Anlage als öffentlich deklariere. Das sei eine Falschmeldung, wie das Umweltbundesamt und die Bundesnetzagentur inzwischen unmissverständlich klargestellten, betont Finanztest. Ladepunkte in Carports, Garagen, Einfahrten und Freiflächen von Privatpersonen seien gemäß der Förderrichtlinien grundsätzlich keine öffentlichen Anlagen.

Zu den Mindestkriterien, die Verträge erfüllen sollten, gehört laut Finanztest-Expertin Marion Weitemeier, dass sich der Vertrag nach Auszahlung der Prämie nicht automatisch verlängert – sonst sind E-Auto-Halter gebunden, obwohl es vielleicht bald bessere Angebote gibt. Die Vertragslaufzeit sollte deswegen zum Kalenderjahr oder spätestens nach der Registrierungsperiode beim Umweltbundesamt (UBA) enden. Auch Anbieter, die ihr unternehmerisches Risiko auf die Kunden abwälzen, werden in der Studie ausgesondert. Denn manche behalten sich im Kleingedruckten sogar vor, keine Prämie auszuzahlen, wenn sie die CO 2 -Einsparung nicht verkaufen können.

Der THG-Markt soll Klimabelastung reduzieren

Der THG-Markt ist durch die Klimaschutzgesetze entstanden. Mit dem nicht unumstrittenen Handel, der bis 2030 festgeschrieben ist, will die Politik die Klimabelastung mit marktwirtschaftlichen Instrumenten reduzieren und Schadstoffvermeidung belohnen. Wer die Umwelt durch seine Produkte mit Klimagasen belastet, muss dafür zahlen. Besonders für Ölkonzerne wird das immer teurer, weil die zulässigen Grenzwerte sinken.

Mit dem Kauf von Verschmutzungsrechten können Unternehmen, die fossile Kraftstoffe in Verkehr bringen, hohe Strafzahlungen vermeiden. Diese Rechte bekommen zum Beispiel Ökostromerzeuger, weil sie schädliches Kohlendioxid vermeiden. Auch Besitzer von E-Autos gelten seit 1. Januar dieses Jahres als CO 2 -Vermeider – und können deshalb für ihre THG-Quote aktuell bis zu 350 Euro erhalten. Für privat genutzte Fahrzeuge ist die Prämie zudem steuerfrei.

Die Zahlung gibt es für jedes rein batteriebetriebene Elektrofahrzeug, also private und gewerbliche E-Autos, E-Transporter, E-Busse, E-Lkw oder einen E-Motorroller. Zum Nachweis reicht der Fahrzeugschein, man muss nur als Halter im Fahrzeugschein stehen. Verbrauchte Strommengen müssen nicht nachgewiesen werden. Wichtig: Für Hybride und Plug-in-Hybride gibt es keine Quote und damit auch keine Extrazahlung.

Unterschiedliche Geschäftsmodelle

In der Theorie kann auch jede Privatperson seine THG-Quote an ein interessiertes Unternehmen verkaufen. Das nötige Dokument stellt das Umweltbundesamt (UBA) aus, wo man online leicht den Antrag stellen kann. In der Praxis allerdings ist ein Direktverkauf schwierig, da zum Beispiel Ölkonzerne die Verschmutzungsrechte lieber en gros kaufen.

Die Zwischenhändler haben unterschiedliche Geschäftsmodelle. Einige zahlen schon wenige Tage nach der Registrierung, andere erst 14 Tage oder vier Wochen nachdem ihnen die Bescheinigung des UBA vorliegt. Letzteres gilt auch für die meisten der empfohlenen Anbieter. Daher brauchen die E-Auto-Besitzer etwas Geduld. Denn die Bearbeitungszeiten des UBA liegen aktuell bei mehreren Monaten, weil dort bereits mehr als 250.000 Anträge eingegangen sind.

Wer mit der Prämie für sein klimafreundliches Verhalten etwas Gutes tun will, kann das Geld auch an eine gemeinnützige Organisation spenden. Beim Anbieter Fairnergy gibt es dazu ein besonderes Angebot und der Dienstleister erhöht den Spendenbetrag aus eigenen Mitteln um 50 Prozent.

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