Wirtschaft Munic Re: Kritik an Vergütungssystem für Top-Manager

München. Der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munic Re) droht auf der morgigen Hauptversammlung eine Niederlage bei der Abstimmung über die Vergütung ihrer Top-Manager.

Der US-Aktionärsberater ISS empfiehlt, das Vorstands-Vergütungssystem abzulehnen. Es sei zu wenig transparent, die Kriterien für die Bemessung der Boni der Vorstände würden den Aktionären nicht erläutert. Das System gebe dem Aufsichtsrat auch zu viel Spielraum, die Boni festzulegen. Aufsichtsratschef Bernd Pischetsrieder und Ex-SAP-Chef Henning Kagermann säßen zudem schon viel zu lange im Vergütungsausschuss, der über die Managergehälter befindet, als dass sie noch – wie international üblich – als „unabhängige Mitglieder“ gelten könnten. Nach den Empfehlungen der Beratungsfirma ISS richten sich die meisten angelsächsischen Fondsgesellschaften und Großinvestoren. Der weltgrößte Rückversicherer rechtfertigte die Praxis, die Ziele und Bewertungen der einzelnen Vorstandsmitglieder nicht aufzuschlüsseln. „Munich Re veröffentlicht diese Informationen nicht, weil solche Informationen von großer Bedeutung für die Konkurrenz sind“, sagte eine Sprecherin gestern. Sollten die Aktionäre aber tatsächlich gegen die Vergütung stimmen, werde der Aufsichtsrat über Konsequenzen entscheiden. Die Aktionärs-Voten zur Vergütung sind in Deutschland zwar rechtlich nicht bindend, Firmen können sich aber kaum erlauben, ein Nein der Anteilseigner ganz zu missachten. |rtr

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