Bahnverkehr Neuer ICE fährt über Mannheim

Bahnchef Richard Lutz (links) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing stellten am 1. Februar in Berlin den ersten ICE 3 neo vo
Bahnchef Richard Lutz (links) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing stellten am 1. Februar in Berlin den ersten ICE 3 neo vor. Ab 11. Dezember werden die neuen Fahrzeuge planmäßig eingesetzt.

Der jüngste Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn wird ab Mitte Dezember erstmals im planmäßigen Betrieb eingesetzt. Zu den Leistungen des ICE 3 neo gehört dann auch ein Zugpaar von Dortmund über Mannheim nach München mit verkürzter Fahrzeit.

Wie Bahnchef Richard Lutz in einem Gespräch mit dieser Zeitung sagte, wird der neue ICE 3 neo, der bei der Deutschen Bahn (DB) als Baureihe 408 geführt wird, zunächst vor allem auf der Strecke von Frankfurt über Köln nach Dortmund unterwegs sein. An Samstagen (erstmals am 17. Dezember) übernimmt er ein Zugpaar auf der Linie von Dortmund über Mannheim nach München. Dieses Zugpaar befährt dabei die zum Fahrplanwechsel in Betrieb gehende Schnellfahrstrecke von Wendlingen nach Ulm. Sie ermöglicht eine Verkürzung der Fahrzeit um rund 10 Minuten. Der Zug fährt ab Mannheim um 12.43 Uhr und erreicht München planmäßig um 15.27 Uhr. Der Gegenzug fährt ab München um 16.27 Uhr, erreicht Mannheim planmäßig um 19.18. Weiter ab Mannheim geht es um 19.21 Uhr, planmäßige Ankunft in Dortmund ist um 22.05 Uhr.

„Es ist gut, dass wir trotz der Pandemie an unserem Flottenausbau festgehalten haben“, sagte Lutz. Schon jetzt sei die Nachfrage im Fernverkehr größer als vor der Corona-Pandemie. In den Monaten Mai bis Juli lag laut Lutz die in Personenkilometern gemessene Verkehrsleistung im Fernverkehr 3 Prozent über dem Vergleichswert von 2019. Das Jahr 2019 wird derzeit oft für Vergleiche herangezogen, weil die Fahrgastzahlen 2020 und 2021 wegen der Pandemie eingebrochen waren und die aktuell hohen Zuwachsraten im Fernverkehr gegenüber diesen Jahren wenig aussagekräftig sind.

Deutsche Bahn hat 73 ICE 3 neo bestellt

Die Beschaffung des ICE 3 neo geht auf das Klimaschutzpaket der damaligen Bundesregierung von 2019 zurück, das unter anderem eine Mehrwertsteuersenkung für Fernzug-Tickets enthielt. Die DB kündigte daraufhin die Beschaffung von 30 für Tempo 300 geeigneten Hochgeschwindigkeitszügen an. Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Fernzug-Tickets von 19 auf 7 Prozent zum Jahresanfang 2020 führte zu einem Fahrgastboom, der aber schon im März wegen der Corona-Krise abrupt abbrach. Die DB hielt aber trotzdem an der angekündigten Beschaffung der 30 Hochgeschwindigkeitszüge fest, der Auftrag ging an Siemens. Als im vergangenen Februar der erste der neuen ICE von Bahnchef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgestellt wurde, stockte die DB ihre Bestellung um weitere 43 Fahrzeuge der Baureihe 408 auf, die bis 2029 ausgeliefert werden sollen. Als wichtige Verbesserungen gegenüber früheren ICE-3-Serien nennt die DB unter anderem acht Fahrradabstellplätze und mobilfunkdurchlässige Scheiben, die für einen besseren Handy-Empfang sorgen sollen.

Eingeplant für Linien nach Brüssel und Amsterdam

Die neuen Triebzüge der Baureihe 408 werden zunächst auf innerdeutschen Linien eingesetzt. Beauftragt ist aber bereits eine Zulassung für den Einsatz in Belgien und den Niederlanden. Auf den ICE-Linien nach Brüssel und Amsterdam wird dringend ein Nachfolger für die derzeit hier eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 406 gebraucht, die als sehr störanfällig gelten, insbesondere an Tagen mit großer Hitze. Im vergangenen Sommer hat es hier eine ganze Reihe von fahrzeugbedingten Zugausfällen gegeben. Sobald genügend 408 ausgeliefert sind und die erforderlichen Zulassungen vorliegen, sollen sie die 406 auf den Linien nach Brüssel und Amsterdam ablösen.

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