Wirtschaft Nissan GT-R: Supersportler mit langem Atem

Hier das Sondermodell GT-R 50th Anniversary von Italdesign.
Hier das Sondermodell GT-R 50th Anniversary von Italdesign.

Der trotz seines komplizierten Namens bei uns seit Jahren sehr beliebte Qashqai, dessen dritte Generation 2021 erscheint, der sympathische Kleinwagen Micra, das europaweit stark nachgefragte Elektroauto Leaf, das vielseitig nutzbare SUV X-Trail und der Design-starke Juke: Sie alle tragen zum stabilen Erfolg und der Beliebtheit der Marke Nissan bei, der nach Toyota und Honda drittgrößten japanischen Autofirma, die seit Anfang der 1970er-Jahre offiziell auf dem deutschen Markt vertreten ist.

Der Skyline fuhr voran

Doch damit nicht genug: In der Produktpalette gibt es unter anderem auch einen Supersportwagen. Er heißt GT-R, ist ein Nachfahre des Nissan Skyline GT-R von 1969 und kam in seiner modernen Ausprägung 2007 in Japan auf den Markt. In Deutschland ist der moderne GT-R seit 2009 verfügbar. 2017 wurde der Wagen technisch und optisch aktualisiert. Annähernd 1800 GT-R sind in den vergangenen elf Jahren bei uns abgesetzt worden, weltweit sind es bisher über 41.000. Der GT-R kann deshalb mit Fug und Recht als Sportwagenlegende mit langem Atem bezeichnet werden – denn ein Produktionsstopp ist nicht in Sicht. Warum auch, so lange die Nachfrage stimmt?

Einstieg bei 105 000 Euro

Der GT-R bietet die „Kleinigkeit“ von 570 PS aus 3,8 Litern Hubraum: Jeder einzelne B-Turbo-V6-Motor entsteht laut Nissan in Handarbeit. In der Version Nismo verfügt der GT-R sogar über 600 PS. Das dafür hohe Preise aufgerufen werden, verwundert nicht. Der Einstiegspreis liegt bei etwa 105.000 Euro, die Topversion Nismo schlägt gar mit fast 205.000 Euro zu Buche. Teuer wird es auch beim Unterhalt. So liegt der Durchschnittsverbrauch der 570-PS-Version nach Herstellerangaben bei 13,2 Litern pro 100 Kilometer (CO2: 300 g/km).

Auch in Rennserien unterwegs

Die meisten Fans hat der GT-R in seinem Heimatland Japan. Dort wurden bislang annäherend 13.500 Einheiten der aktuellen Generation verkauft , dicht gefolgt von den USA mit rund 12.800 Exemplaren seit 2008. Angesicht der Motorisierung und des Leistungsvolumens (das maximale Drehmoment liegt bei 637 beziehungsweise 652 Newtonmetern) verwundert es nicht, dass der GT-R in verschiedenen Rennserien weltweit zum Einsatz kommt – „unter anderem in der japanischen Super-GT-Serie, in der über viele Jahre der deutsche Fahrer Michael Krumm erfolgreich war“, wie Ulrike vom Hau von der Produktkommunikation der Nissan Center Europe GmbH in Brühl (Nordrhein-Westfalen) auf Anfrage mitteilte.

Von 0 auf Tempo 100 schafft es der GT-R mit seinem Allradantrieb laut Nissan in 2,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 315 km/h angegeben. Die Schaltarbeit übernimmt ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

GT-R-Fahrzeuge können nur bei spezialisierten Händlern erworben werden, so die weiteren Informationen. In Deutschland gibt es 15 entsprechende Standorte, darunter in Heidelberg und in Offenbach/Main.

Spezialist Brömmler kitzelt noch mehr heraus

Das Autohaus Brömmler in Altenberge (Nordrhein-Westfalen) zum Beispiel setzt eins oben drauf: Als „GT-R High Performance Center“ kitzeln die Experten noch mehr Leistung aus dem Super-Japaner heraus. Gerade teilte das Autohaus mit, dass ein GT-R Track Edition als „Clubsport II Umbau“ ausgeliefert wurde – und dass der Wagen knapp unter der 1000-PS-Marke blieb ...

Ja dann, so oft es geht ab damit auf die Rennstrecke, damit auf öffentlichen Straßen kein unnötiges Risiko entsteht, möchte man GT-R-Fahrern raten.

Und wer ohnehin als Motorsportfan zu viel Kleingeld übrig hat, kann sich für knapp 3000 Euro noch einen Carbon-Heckspoiler sowie für fast 2500 Euro einen Rennanzug bestellen – „maßgeschneidert, personalisierbar mit Namen und Landesflagge“, so die Zubehörliste.

Dass Nissan natürlich auch ganz anders und bescheiden kann, zeigt der kleine Micra. Den gibt es schon für unter 13.500 Euro.

4,71 Meter lang und 1,37 Meter flach: der GT-R.
4,71 Meter lang und 1,37 Meter flach: der GT-R.
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