Wirtschaft Renault-Nissan: Absatz-Weltmeister vor dem VW-Konzern

«Paris.» Die französisch-japanische Autobauer-Allianz aus Renault und Nissan macht dem Volkswagen-Konzern den Titel als weltgrößter Autobauer streitig.

Carlos Ghosn, Chef der durch Überkreuzbeteiligungen verbundenen Firmen, beansprucht die Krone für sich. Mit mehr als 10,6 Millionen verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeugen sei die Allianz 2017 die führende globale Automobilgruppe gewesen, sagte Ghosn bei einer parlamentarischen Ausschusssitzung in Paris. „Darüber kann es keine weitere Diskussion geben.“ Ghosn begründete seinen Anspruch damit, dass die Wolfsburger ihre Lkw-Töchter in der Absatzstatistik mitrechnen, während Renault-Nissan dies nicht tue. Zu dem Bund zählt auch Mitsubishi. Volkswagen hat im abgelaufenen Jahr, wie berichtet, konzernweit 10,7 Millionen Fahrzeuge verkauft. Darin sind die Lkw-Töchter MAN und Scania mit gut 200.000 Fahrzeugen enthalten. Der japanische Erzrivale Toyota hatte im Dezember mitgeteilt, dass 2017 mit den Marken Toyota, Lexus, Daihatsu und dem Lkw-Bauer Hino ein weltweiter Absatz von 10,35 Millionen Fahrzeugen zu Buche stehe. Für 2018 hat sich Toyota 10,5 Millionen Auslieferungen vorgenommen. Unterdessen wurde bekannt, dass der französische Autobauer Peugeot auf dem wichtigen US-Markt wieder Fuß fassen möchte. Zugleich wollen die Franzosen alle Modelle bis 2025 auch in einer Elektroversion anbieten, wie Konzernchef Carlos Tavares auf der Automesse in Detroit sagte. Bei den weltweiten Expansionsplänen soll Peugeot laut Tavares von der Übernahme der ehemaligen GM-Töchter Opel und Vauxhall profitieren. Die Opel-Ingenieure würden dafür sorgen, dass die künftigen Modelle in den USA nicht nur die regulatorischen Anforderungen erfüllen, sondern auch den Geschmack der amerikanischen Kunden treffen, sagte der Manager. Dort waren die Franzosen zuletzt vor mehr als 20 Jahren aktiv. Zudem dürften bis 2030 rund 80 Prozent der Wagen aus dem PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, DS) mit teilweise autonomen Fahrsystemen ausgestattet sein, jedes zehnte Modell soll bis dahin komplett selbst fahren können.

x