Wirtschaft Renault/Nissan: Fusion bahnt sich an

«Paris.» Die Autobauer Renault und Nissan wollen bei ihren Überlegungen für einen gemeinsamen Autogiganten offenbar Nägel mit Köpfen machen. Carlos Ghosn, der die beiden Autobauer leitet, treibe das Vorhaben voran, hieß es am Donnerstag von Insidern. Ziel der Gespräche sei die Fusion der beiden bereits über gegenseitige Beteiligungen verflochtenen Firmen aus Frankreich und Japan zu einer gemeinsamen Gesellschaft. Die Fusionsfantasien trieben die Aktien von Renault auf ein Zehn-Jahres-Hoch. Eine engere Verzahnung der beiden Autobauer, die auch mit Daimler zusammenarbeiten, wird seit Längerem erwartet. Dabei könnte die Regierung in Paris einen Großteil ihres Renault-Anteils von 15 Prozent an Nissan verkaufen. Eine Fusion würde auch den Weg für die Nachfolge von Renault-Nissan-Chef Ghosn ebnen, der bisher alle Fäden in der Hand hält. Er hatte unlängst vorgeschlagen, dass der französische Staat seinen Einfluss bei Renault aufgibt. Die Gespräche gelten als schwierig, da Frankreich seine Interessen im Fall eines Zusammenschlusses gewahrt sehen will. Renault hält 43 Prozent an Nissan, der japanische Partner ist mit 15 Prozent an den Franzosen beteiligt. Zu dem Bund gehört auch der japanische Autobauer Mitsubishi, an dem Nissan mit 34 Prozent beteiligt ist. Die Dreier-Allianz macht für sich geltend, nach verkauften Pkw weltgrößter Autobauer vor dem VW-Konzern zu sein.

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