Wirtschaft Roche beschleunigt Umsatzwachstum

«Zürich». Neue Arzneien haben dem Schweizer Pharmakonzern Roche, der einen Standort in Mannheim mit 8172 Mitarbeitern, darunter 258 Auszubildende (31. Dezember 2017) hat, das stärkste Wachstum seit fast fünf Jahren beschert.

Trotz zunehmender Konkurrenz für Umsatzrenner zogen die Verkäufe des weltgrößten Herstellers von Krebsmedikamenten im ersten Halbjahr 2018 weiter an und ließen den Rivalen Novartis hinter sich. „Dank der starken, weiter zunehmenden Nachfrage nach unseren neuen Medikamenten liegen wir bei der Verjüngung unseres Portfolios sehr gut auf Kurs“, sagte Konzernchef Severin Schwan gestern in Zürich. Roche hob den Ausblick für das laufende Jahr an und äußerte sich auch mittelfristig zuversichtlich. „Das Wachstum unseres Geschäfts wird anhalten.“ Von den drei Roche-Verkaufsschlagern, die zusammen mehr als ein Drittel zum Konzernumsatz beisteuern, haben die Krebsmedikamente MabThera und Herceptin den Patentschutz verloren, bei Avastin steht das kurz bevor. Weil das Hersteller von günstigeren Nachahmerprodukten auf den Plan ruft, drohen Roche empfindliche Einbußen. Im ersten Halbjahr 2018 sackte der Umsatz für MabThera in Europa im Vorjahresvergleich um 47 Prozent ab. Der Umsatz im Halbjahr über alles stieg hingegen währungsbereinigt um 7 Prozent auf 28,1 Milliarden Franken (24,2 Mrd Euro). Roche überstrahlte damit den ebenfalls in der Schweiz beheimateten Wettbewerber Novartis. Gestützt auch auf niedrigere Abschreibungen als im Vorjahr, kletterte der Halbjahresgewinn um 35 Prozent auf 7,5 Milliarden Franken. „Das Geschäft läuft auf Hochtouren“, urteilte Jefferies-Analyst Ian Hilliker. Der Konzern hob den Ausblick für das laufende Jahr an und stellte ein Umsatzplus um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag in Aussicht. In Mannheim werden im Herbst fünf größere Investitionsprojekte abgeschlossen, in die über 400 Millionen Euro geflossen seien, teilte Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH, gestern mit.

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