Wirtschaft Sparda-Bank baut Schließfächer

Die genossenschaftliche Sparda Bank Südwest mit Sitz in Mainz und Saarbrücken hält an ihrem Filialnetz fest und bietet künftig an weiteren Standorten Schließfächer an. In Ludwigshafen sollen 915 eingerichtet werden, in Neustadt 1000. Das kündigte der Vorstandschef der Sparda Bank Südwest, Hans-Jürgen Lüchtenborg, gestern bei der Bilanzvorlage in Mainz an.

In Saarbrücken sei 1 Million Euro in eine neue Schließfachanlage investiert worden. Damit einher ging eine kräftige Preiserhöhung, die zum Teil öffentlich auf Kritik gestoßen war. Zahlten Kunden beispielsweise in Mainz bis vor Kurzem 40 Euro pro Jahr für ein Schließfach, sind es seit Januar 180 Euro. Lüchtenborg verteidigte die Preispolitik. Die Nachfrage nach Schließfächern sei gestiegen, und nach den Investitionen sei ein Marktpreis ermittelt worden. Bisher hätten nur wenige Kunden das Schließfach gekündigt. Mit dem Geschäftsjahr 2017 sei er beim Blick auf das Marktumfeld sehr zufrieden, sagte Lüchtenborg. Das Bilanzergebnis lag bei 15,4 Millionen Euro nach 15,1 Millionen im Jahr zuvor. Das Kerngeschäft der ausschließlich für Privatkunden arbeitende Bank ist die Kreditfinanzierung. 1,1 Milliarden Euro Kredite wurden 2017 neu zugesagt, davon entfielen 691,3 Millionen auf die Baufinanzierung, 172,9 Millionen auf die Privatfinanzierung und 204 Millionen Euro auf Kredite, die wegen ihrer Langfristigkeit an andere Geldgeber vermittelt wurden, und zwar an die Münchner Hypo und an Schwäbisch Hall. Im Vorjahr wurden Kredite über 1,16 Milliarden neu zugesagt. Der Zinsüberschuss stieg leicht auf 128,2 Millionen Euro gegenüber 125,4 im Vorjahr. Dafür sank das Provisionsergebnis um 1,8 auf 34,5 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Sparda Bank Südwest stieg um 23 auf 481 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote lag bei 16,7 Prozent. Die Cost-Income-Ratio, das Verhältnis von Kosten zu den Einnahmen, verbesserte sich geringfügig. Um 1 Euro einzunehmen, musste die Bank 68 Cent aufwenden. Im Jahr zuvor waren es 69 Cent. Die Anzahl der Mitglieder lag mit 511.621 nur 69 über dem Vorjahreswert. Die Sparda-Bank habe erstmals auf die Werbung von Neumitgliedern verzichtet, sagte der Vorstandschef. „Neue Kunden, die mit Einlagen kommen, wollen wir derzeit gar nicht“, sagte er zur Begründung. Kunden würden aber nicht davon abgehalten, ihre Einlagen zu erhöhen. Den Mitgliedern werde wie in den Vorjahren eine Dividende von 3 Prozent auf die Genossenschaftsanteile ausgezahlt. Die Bank beschäftigte 672 Frauen und Männer, das sind fünf weniger als 2016.

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