Bedesbach Ärger um Glasfaserausbau: Bedesbacher bemüht sich acht Monate um Fehlerbehebung

An das Haus des Bedesbachers wurden offenbar zu wenige Leitungen für zwei Internetanschlüsse gelegt. Um die Behebung des Fehlers
An das Haus des Bedesbachers wurden offenbar zu wenige Leitungen für zwei Internetanschlüsse gelegt. Um die Behebung des Fehlers bemüht sich Steffen Federau seit mehreren Monaten erfolglos.

Der Glasfaserausbau läuft vielerorts im Kreis auf Hochtouren. Straßen und Gehwege werden aufgerissen, Hausanschlüsse verlegt. Jedoch nicht immer zur Zufriedenheit der künftigen Nutzer schnellen Internets, wie ein spezieller Fall aus Bedesbach zeigt.

Steffen Federau aus Bedesbach weiß nicht mehr weiter: Seit August vergangenen Jahres, also nunmehr seit rund acht Monaten, versucht er bei dem Glasfaser-Unternehmen beziehungsweise der Baufirma jemanden zu erreichen, der ihm bei seinem Anliegen helfen kann. Das Problem: Es wurden offenbar zu wenige Adern für zwei Internet-Anschlüsse ans Haus gelegt. Das Haus weist dem 44-Jährigen zufolge zwei Wohnungen auf. Zwei Verträge seien geschlossen worden, folglich mussten auch zwei sogenannte ONT’s (Optical Network Termination), also zwei Glasfaserdosen, eingebaut werden.

Lediglich einen Anschluss habe der Techniker der Baufirma, der im August bei Federau zugange war, demnach herstellen können. Der Techniker habe auf das Problem um die fehlenden Adern hingewiesen und das Kabel für den zweiten Anschluss in den Keller gelegt. Dass dieses Kabel geknickt und damit aller Voraussicht nach unbrauchbar war, sei ihm erst später aufgefallen, erzählt der Bedesbacher, der dem Techniker selbst keinen Vorwurf macht. Was ihn ärgert, ist nämlich vor allem das Prozedere danach: Seit August rufe er regelmäßig bei Unsere Grüne Glasfaser (UGG) an. „Ich werde bis heute immer wieder weiter vertröstet und es passiert nichts“, klagt Federau.

Mehr als 60 offene Fälle

Jedes Mal heiße es, der Fall werde weiter an die zuständige Baufirma gereicht. Er solle mal zwei Wochen abwarten – passiert sei jedoch nichts. 65 oder 66 Bearbeitungsfälle habe er bei dem Glasfaserunternehmen inzwischen offen – „und sie werden immer wieder geschlossen, ohne einer Lösung näher zu kommen“, berichtet er. Die Baustelle mit blanken, herumliegenden Kabeln in seinem Haus könne nun seit mittlerweile acht Monaten nicht abgeschlossen werden – ohne Aussicht, dass sich dies bald ändern wird. „Wie kann es sein, dass einem Bürger so etwas zugemutet wird?“, fragt der Bedesbacher, der nach eigenem Bekunden auch schon auf anderem Wege versucht hat, eine Lösung zu erreichen.

Auf Anfrage der RHEINPFALZ teilt UGG Folgendes mit: „Es sieht bislang so aus, dass unser Kundendienst Herrn Federau stets verstanden und die Probleme aufgenommen und jeweilige Tickets für die Baufirmen eröffnet und übergeben hat. Jedoch die in diesem Ort zuständige Baufirma das Anliegen bislang nicht gelöst und bearbeitet hat.“

Baufirma hat sich inzwischen gemeldet

Service- und Bauabteilung seien mit Nachdruck auf den Fall angesetzt worden, der nun erneut „eskaliert“ worden sei. „Wie Sie sich denken können, war der Fall beim Service bereits bekannt. Das Erstaunen, dass sich von den Baufirmen noch niemand des Problems angenommen hat, ebenso“, heißt es auf die Frage, wie es nun weitergeht. „Wir verlangen nun von der zuständigen Firma einen Nachweis der Kontaktaufnahme und eine Terminierung zur Lösung des Problems.“ Die Baufirma müsse sich umgehend mit dem Bedesbacher in Verbindung setzen „und hat dies laut deren Aussage heute bereits getan“, teilt UGG vor einigen Tagen mit.

Das bestätigt Federau im erneuten RHEINPFALZ-Gespräch. Er habe inzwischen Kontakt zur Baufirma selbst. Das Problem um die von der Straße kommende Leitung sei bereits behoben worden. Anfang Mai solle dann der Austausch des kaputten Kabels folgen, zeigt sich der Bedesbacher erleichtert und zufrieden.

An welcher Stelle die Information über einen zweiten Anschluss bei Übergaben an beauftragte Firmen nun verloren gegangen sein könnte, lässt sich laut UGG nicht mehr ermitteln. „Das Blöde ist, dass solche Fehler sehr selten passieren, dies aber für einzelne Betroffene natürlich wahnsinnig ärgerlich ist. Wir verstehen das vollkommen“, teilt das Unternehmen mit, in dessen Interesse es sei, genügend Leitungen im Haus zu haben. Nur so könne über einen Anbieter ein Internetvertrag abgeschlossen werden – „und nur so verdienen auch wir durch dessen Nutzung unseres Glasfasernetzes“.

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