Blaubach Friedhofsgebühren steigen in etlichen Fällen um ein Vielfaches

Die alten Waschbetonplatten auf dem Friedhof.
Die alten Waschbetonplatten auf dem Friedhof.

Die Pläne für die Sanierung des Friedhofs in Blaubach werden neu aufgerollt. Die bisher vorgesehenen Arbeiten erscheinen dem Gemeinderat zu kostenintensiv. Unabhängig davon werden die Friedhofsgebühren angehoben – in den meisten Fällen sogar um weit mehr als das Doppelte.

Vor gut einem Jahr hatte Planer Michael Decker ein Sanierungskonzept für den Friedhof in Höhe von rund 184.000 Euro vorgestellt. Seither hatte sich nichts getan. Bei seiner Sitzung am Dienstag rückte der Gemeinderat nun von dem vorgestellten Angebot teilweise ab. Nicht mehr nötig schien den Ratsmitgliedern die Anlage von zwei neuen Urnengräber-Reihen. Es gebe doch genügend Platz, auch durch die neue Baumbestattung, wurde argumentiert.

Weitere Kosten könnten bei der Sanierung der Wege eingespart werden. Dort liegen bisher Waschbetonplatten, die inzwischen schief, wackelig und rutschig sind. Seitenwege sind teilweise mit Splitt befestigt, oder es wächst Gras. Die bisherigen Pläne gingen davon aus, 290 Quadratmeter zu pflastern und 180 mit Split zu belegen. Zudem sollen Treppenstufen auf dem Weg entfernt werden, damit das Gelände barrierefrei wird, und die Stufen zur Leichenhalle sollen repariert werden. Ratsmitglied Klaus Fehrenz hält die angebotene Summe für überteuert. Das Material koste „höchstens 25.000 Euro“, sagte er im Gemeinderat und fügte hinzu: „184.000 Euro, das ist ja ein halbes Einfamilienhaus in Form von Pflastersteinen.“ Zudem sei der untere Weg Richtung Diedelkopf nicht notwendig. „Der Zugang dort ist Luxus“, findet Fehrenz mit Blick auf zwei weitere intakte Eingänge. Das Ingenieurbüro wurde nun beauftragt, neue Pläne mit geringeren Kosten zu erstellen.

Zuletzt vor 19 Jahren erhöht

Mehr Geld ist indes in Zukunft bei den Friedhofsgebühren fällig. Die einzige Gebühr, die unverändert bleibt, ist die für eine Kammer in der Urnenwand. Sie ist ohnehin mit 1250 Euro die teuerste Variante auf dem Blaubacher Friedhof. Die neue Gebührensatzung hatte Tamara Schwarz von der Verbandsgemeindeverwaltung vorbereitet und nach eigenen Aussagen versucht, diese „sehr human“ zu gestalten. Immerhin liege die bis dato letzte Erhöhung bereits 19 Jahre zurück, pflichtete Stefan Spitzer bei, der die Sitzung als Beauftragter leitete. Konkret werden die Kosten für ein Urnen-Einzelgrab von bisher 103 auf nun 560 Euro angehoben, ein Doppelgrab in der Urne wird von 205 auf nun 560 Euro erhöht. Einzel-Erdgräber werden von bisher 128 auf 380 Euro angehoben, Doppelgräber in der Erde steigen von 256 auf 800 Euro. Die Gebühren für Kinder bis fünf Jahre im Reihengrab vervierfachen sich annähernd von 77 auf nun 300 Euro. Anonyme Urnenbestattungen werden von 103 auf 280 Euro erhöht.

Neu sind Baumbestattungen, diese kosten für eine Urne 560 Euro. Für die neue Bestattungsart, die auch als Doppel-Urne möglich ist, musste die Friedhofssatzung geändert werden. Für die Natursteinplatte im Boden einigte sich der Gemeinderat auf einen Kompromiss, der 35 Zentimeter vorsehen soll. Künftig wird auch die Beisetzung einer Urne in eine bestehende Reihengrabstätte zugelassen. Über die neuen Gebühren gab es keine Diskussionen, sie wurden einstimmig angenommen.

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