Handball Dritte Liga: mHSG Friesenheim-Hochdorf holt wichtige Punkte

In Aktion: Mihailo Ilic.
In Aktion: Mihailo Ilic.

In den letzten zehn Spielminuten sicherte sich Drittligist mHSG Friesenheim-Hochdorf trotz zahlreicher, teils haarsträubender Fehler den 25:22 (13:12)-Sieg gegen den TuS 1893 Opladen.

Mit dem Abpfiff war die Erleichterung deutlich zu spüren. Nicht nur bei den Spielern, die Arm an Arm vor ihren eigenen Fans hüpften und ihre Freude über den jüngsten Erfolg zum Ausdruck brachten. Auch Udo Siewert, Mitgesellschafter und zweiter Vorsitzender des TV Hochdorf, ballte beim Gang von der Tribüne auf das Spielfeld die rechte Faust und brachte seine Erleichterung zum Ausdruck. Die Sorge, dass die Mannschaft noch weiter im Abstiegskampf abrutschen kann, ist groß.

Die Talfahrt ist vorerst gestoppt. Dabei sah es lange danach aus, dass die Spielgemeinschaft wieder einmal ohne Punkte dastehen würde. Zur 50. Minute lagen die Gastgeber gegen den Tabellenneunten noch zurück. Nur in der letzten Minute vor dem Halbzeitpfiff und in den ersten Minuten nach dem Wiederbeginn führten die Hausherren. Mit den Gästen aus dem Vorort von Leverkusen war die zweitbeste Abwehr der Staffel zu Gast, die auch mit ihrer offensiv ausgerichteten Abwehr der jungen Mannschaft von Gabriel Schmiedt einige Rätsel aufgab.

Trainer mehr gefordert

Und weil es eine junge Mannschaft ist, die noch keine Erfahrung in Drucksituationen hat, ist der Trainer noch mehr gefordert. So wie in der 50. Minute, als Schmiedt Mihailo Ilic während einer verletzungsbedingte Spielunterbrechung zu sich an die Seitenlinie rief und das persönliche Gespräch mit ihm suchte. Schmiedt machte ihm deutlich, was er von ihm erwartet, und gab ihm gleich noch eine Anweisung für den nächsten Angriff mit auf die Platte. Das hatte er davor auch mit Mika Schwenken, Marcel Reis und David Szilagyi getan. Stets laut, deutlich und mit dem Blick in die Augen seines Gegenübers.

Mihailo Ilic sorgte direkt nach dem Gespräch nicht nur für den 19:19 Ausgleich, sondern brachte seine Sieben mit 21:20 in Front und traf auch zum vorentscheidenden 23:20. „Man muss den Jungs stets in der kritischen Phase sagen, was zu tun ist. Sie kennen solche Drucksituationen nicht“, zeigte sich Trainer Gabriel Schmiedt am Ende erleichtert. Denn seine erfahrenen Köpfe wie Kapitän Nikolas Sorda, Niklas Schwenzer, Timo Heuft und Roko Peribonio waren diesmal nicht dabei. „Auch wenn die Jungs kämpferisch aufgetreten sind, fehlt uns die Erfahrung. Dazu haben wir viel zu viele technische Fehler gemacht. Das reicht für drei Spiele“, stellte Schmiedt fest. „Die Jungs sind viel zu brav, im Abstiegskampf braucht man ganz andere Typen“. Deshalb setzt er immer auf die persönliche Kommunikation auf der Bank.

Probleme in der Abwehr

Die Spielgemeinschaft kam zunächst nicht gut in die Partie. Es hakte im Abwehrverbund, dazu bekam Mika Schwenken im Kasten der Gastgeber keine Hand an den Ball. Dementsprechend lagen die Schmiedt-Schützlinge früh 4:7 (13.) zurück und hatten deutliche Mühe, das Spie- zu drehen. Moritz Schulz sorgte mit einem sicher verwandelten Siebenmeter für den erstmaligen Ausgleich (11:11). Auch weil der in der 16. Minute eingewechselte Torhüter Philipp Wenning mit seinen Paraden die Defensive deutlich stabilisierte. So traf mit dem Pausenpfiff Luis Maier gar zur ersten Führung an diesem Abend. Der Vorsprung hielt noch bis 36. Minute, dann kippte die Partie aufgrund eigener Nachlässigkeiten. Das brachte die mHSG zunächst aus der Spur, Opladen hatte keine Mühen, sich gegen den Abwehrverbund der Gastgeber durchzusetzen.

„Das war in der ersten Hälfte schon eine Abwehrschlacht. Aber im Spiel nach vorn hätten wir mit mehr Risiko spielen müssen. Wir hatten keine zweite Welle“, klagte Ilic. Das zählte später nicht mehr. In der Crunchtime hatten sie das Glück auf ihrer Seite, während Opladen nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Maurice Meurer völlig seine Spielstruktur verlor.

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