Neustadt Promis im Paradiesgarten

Nach der Arbeit das Vergnügen: die Teilnehmer der Promi-Weinlese genießen den Feierabend.
Nach der Arbeit das Vergnügen: die Teilnehmer der Promi-Weinlese genießen den Feierabend.

Besser hätten die Bedingungen nicht sein können. Bei strahlendem Sonnenschein ging es bei der Weinlese im Prominenten-Weinberg in der Lage „Paradiesgarten“ mit Eimer und Schere zwischen die Rebzeilen. Auf einer Fläche von genau 1296 Quadratmetern haben 35 Helferinnen und Helfer, darunter auch einige Rebstock-Pächter, die besten Trauben gelesen. Knapp 1200 Kilogramm Trauben wurden bei einem Mostgewicht von 89 Grad Oechsle geerntet. „Wir hatten in diesem Jahr zu 100 Prozent gesunde Trauben und ohne jegliche Fäulnis. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben“, sagte Joachim Jaillet. Er rechnet mit 500 bis 600 Flaschen Wein mit einem fruchtbetonten und klar ausgebauten Riesling, der auch im Museum für Weinkultur zu erwerben sein wird. Zunächst erhalten aber alle Rebstock-Pächter die erste Flasche des aktuellen Jahrgangs. Dass der Wein nur von bester Qualität sein wird, dafür sorgt Jaillet mit seinem Team. Der Weinbautechniker, seit 2006 Leiter des Außenbetriebs des Weinguts von Winning/Dr. Deinhardt, ist als Nachfolger von Werner Streib auch für die ehrenamtliche Bewirtschaftung der Rebstöcke im Prominenten-Weinberg verantwortlich. Der Wingert befindet sich im Eigentum der Stadt. Die Handlese richtet das Museum für Weinkultur aus. Sämtliche 159 Rebstock-Pächter wurden hierzu eingeladen. Altersbedingt ist die Anzahl der aktiven Rebstock-Pächter zuletzt deutlich zurückgegangen. Diesmal unterstützten 35 Helferinnen und Helfer die Prominenten-Weinlese. Und so hatte man nach über einer Stunde die voll-reifen Trauben der Sorte Riesling gelesen. Zwei Weinhoheiten packten mit an: So waren die ehemalige Deutsche Weinprinzessin Susanne Winterling-Eichberger und die ehemalige Pfälzer Weinkönigin Tanja Gies (ehemals Schmidt) mit von der Partie. Ebenso packten der frühere Bahnrad-Olympiasieger Stefan Steinweg, die Turmschreiberin Emma Guntz, der ehemalige Regierungspräsident Paul Schädler und die Freunde aus der Partnergemeinde Buochs am Vierwaldstädter See mit an. Dass alles ordnungsgemäß über die Bühne ging, dafür sorgte in bewährter Art und Weise wieder einmal „Wingertschütz“ Ulrich Eichberger, der zusammen mit Manuel Langhauser die gefüllten Eimer in die entsprechenden Behälter leerte und die Trauben zum Weingut von Winning brachte. Nach der Lese kam die Geselligkeit auch nicht zu kurz. Der erste neue Wein wurde noch im Weinberg verkostet. Beim anschließenden Vespern im Museum für Weinkultur im historischen Rathaus der Stadt, zu dem sich auch Stadtbürgermeister Manfred Dörr einfand, ließ man den Tag ausklingen. Dort fand auch die Neuaufnahme des 160. Rebstock-Pächters statt. In den Kreis der ausgewählten Persönlichkeiten wurde diesmal der weltbekannte Gitarrenbauer Jens Ritter vom Vereinsvorsitzenden Gerald Niederberger aufgenommen. Der 46-Jährige gehört jetzt zum Kreis der Persönlichkeiten, die Deidesheim und den Weinbau repräsentieren und auch ein großes Herz für dieses Amt zeigen. „Ich bin überrascht über diese Auszeichnung. Dass ich jetzt auch noch tatsächlich einen echten Rebstock bekomme, hatte ich nicht erwartet“, meinte Ritter voller Freude. Mit der Ernennung von Julia Kren, der ehemaligen Pfälzischen Weinkönigin, im Vorjahr und jetzt Jens Ritter will der neugewählte Vorstand des Museums für Weinkultur jüngere Leute für dieses einzigartige Projekt, das 1983 vom damaligen Stadtbürgermeister Stefan Gillich aus der Taufe gehoben wurde, zu neuem Glanz führen.

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