Speyer Speyer: Wem gehört der Dom?

Die anstehenden Fragen würden ohne Zeitdruck besprochen: Das versicherte Hans-Thomas Kapp, stellvertretender Verwaltungsratsvors
Die anstehenden Fragen würden ohne Zeitdruck besprochen: Das versicherte Hans-Thomas Kapp, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Gemeinde Pax Christi.

Wem gehört nun der Dom, aber, viel wichtiger, wie regelt man am besten in Zukunft die anstehenden Fragen und Verantwortlichkeiten zwischen Dompfarrei und Domkapitel? Deshalb hatten Verwaltungsrat und Pfarreirat der Dompfarrei Pax Christi Speyer zu einem Informationsabend ins Spee-Haus am Montag eingeladen.

Der Abend drehte sich um die Eigentumsverhältnisse am Dom. Hierzu gibt es zwei gegensätzliche Gutachten: Historiker Thomas Wirth vertritt die Auffassung, dass die Dompfarrei Pax Christi die Eigentümerin sei. Denn: Napoleon habe 1806 das Eigentum an die „Dompfarrkirchenstiftung“ übertragen, Pax Christi ist der Rechtsnachfolger. Auch die Eintragung im Kataster bestätige das. Rechtswissenschaftler Hans-Jürgen Becker sieht die Verantwortlichkeit hingegen beim Domkapitel. Das führe zu zwei Möglichkeiten. Eine: die anstehenden Rechte und Pflichten zwischen Kapitel und Pfarrei in einem Vertrag zu regeln und den Katastereintrag unberührt zu lassen. Die andere Option wäre es, eine Domkirchenstiftung zu etablieren, die die Rechte und Pflichten wahrnimmt, und dann auch den Katastereintrag ändert. Sie wollten die interessierten Pfarrangehörigen auf den neuesten Stand bringen und sich gleichzeitig ein Bild machen von der Stimmung innerhalb der Gemeinde, sagten der Stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats, Hans-Thomas Kapp, und der Vorsitzende des Pfarreirats, Bernhard Kaas, die gemeinsam den Abend moderierten, zu Dompfarrer Matthias Bender. Dieser ist gleichzeitig Vorsitzender des Verwaltungsrats. Inzwischen stehe man in Kontakt mit Bischof und Domkapitel, sagte Kapp, es gebe auch keinen Zeitdruck, man könne die anstehenden Fragen in Ruhe miteinander besprechen. Ganz wichtig sei ihnen Transparenz, niemand in der Pfarrei, die ja inzwischen durch die Neu-Organisation alle Speyerer Katholiken erfasse, solle sagen können, er habe Informationen nur aus der Zeitung erhalten. Letztendlich, das war den Vertretern der Pfarrei klar, wird man mit Erörterungen zur Eigentumslage nicht wirklich vorankommen. Wichtiger sei, Vereinbarungen über die hauptsächlichen Berührungspunkte zwischen den Interessen von Dompfarrei und Domkapitel zu treffen. Die betreffen vor allem die Nutzung des Domes, der sowohl Bistumskirche als auch Pfarrkirche ist. Die beiden Moderatoren hatten eine Liste von Gesprächspunkten angelegt. Wobei: Alle waren sich einig, dass es derzeit keine kritischen Punkte gebe. In der Vergangenheit sei dies allerdings nicht immer so gewesen. Seit langem haben sich feste Regeln und eine funktionierende Praxis der liturgischen Termine zwischen Kapitel und Pfarrei etabliert. Trotzdem: eine Änderung des Katastereintrags wollen die meisten eher nicht. Wenn es bisher gut funktioniert hat, warum ändern, fanden viele.

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