Kernaussage Stilkolumne: Keine Helene Fischer an Weihnachten

Jan Peter Kern
Jan Peter Kern

Nach einem atemlosen Achterbahn-Jahr kommt der große Knall gegen Ende. Dieses Jahr nicht an Silvester in Form von Lichtern, die strahlen, in Tausend Farben, sondern am Weihnachtsfest. Taschentuch-Alarm: 2020 gibt’s am ersten Feiertag keine neue Helene-Fischer-Show. Schnief. Kein deutsches Kulturgut. Kein bisschen Kitsch, kein bisschen Kunst. Kein „sing, Fischer, singelingeling“. Das ZDF zeigt nur ein schnödes Helene-Best-of. Skandal! Corona kann uns ja den Drink an der Bar und das Shopping am Samstag nehmen, – aber bitte nicht die Fernseh-Fischer. Gefühle außer Plan! So ist das einzige Funkelnde dieses Jahr das Lametta. Ja, früher war mehr Fischer. Weihnachten ohne die himmelhoch jauchzende Bling-Sing-Feuerreifen-Akrobatin und nur mit Spritzgebäck und Kartoffelsalat-Dinner for Two ist dieses Jahr einfach kein Weihnachten. Sag mal, spürst du das? Auch nicht mit dem TV-Konzert des Opernsängers Jonas Kaufmann in der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf. Aber nun gut, wir haben ja noch „Kevin allein zu Haus“, „Stirb langsam“ und unseren „Heiligabend mit Carmen Nebel“. Und irgendwo läuft bestimmt zum siebenhundertachtundfünfzigsten Mal das Haselnuss-Aschenbrödel. Frohes Fest? Rohe Pest.

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