Kulinarisches Abenteuer Outdoor-Küche: Seminare und Tipps fürs Kochen in Wald und Flur

Auch Süßes passt zur Outdoor-Küche: Zimtschnecken im Dutch oven.
Auch Süßes passt zur Outdoor-Küche: Zimtschnecken im Dutch oven.

Bei Outdoor-Küche denken viele spontan ans Grillen im Garten. Wer aber beim Kochen unter freiem Himmel einen Hauch von Abenteuer sucht, findet das passende Flair vermutlich eher am Lagerfeuer in freier Wildbahn. Dabei gilt es einiges zu beachten.

Beim kulinarischen Abenteuer in Wald und Flur ist vor allem Vorsicht wegen der Waldbrandgefahr im Sommer geboten. Daher empfiehlt es sich vor allem an dafür vorgesehenen Grill- oder Trekkingplätzen, wie es sie im Pfälzerwald gibt – Platz für Übernachtungsmöglichkeiten inklusive (Infos:www.trekking-pfalz.de).

Waldbrandgefahr im Blick

„Abenteuersammlerin“ Ariane Heckmann aus dem Odenwald weiß, wie das „Outdoor-Cooking-Erlebnis“ am offenen Feuer nicht in einer Katastrophe endet: „Wichtig ist es, vor der Outdoortour die geltenden Regelungen und die aktuelle Waldbrandgefahr zu erfragen“, rät die Bloggerin (abenteuersammlerin.de). Informationen erteilen laut Heckmann Verwaltung, Feuerwehr und Touristinfos. Auch sei nicht überall Feuermachen erlaubt. Ist das geklärt, gilt ihr zufolge: Blätter, Zweige, Moos, trockenes Gras oder andere leicht brennbare Stoffe von der Feuerstelle entfernen und immer eine Flasche Wasser zum Löschen bereitstellen. Das Feuer solle man niemals alleine lassen und vor dem Verlassen des Lagerplatzes äußerst sorgfältig löschen, bis keine Glut und kein Rauch mehr vorhanden sind.

Das passende Brennmaterial

Weitere Tipps von „Jane“: Als Brennmaterial könne Fallholz dienen. „Keinesfalls Bäume oder Sträucher beschädigen oder Rinde von den Stämmen schälen“, betont sie. Buchen- und Birkenholz brenne gut, erzeuge wenig Rauch, halte jedoch die Glut nicht lange. Eiche sei schwer brennbar, erzeuge dann aber eine starke Hitze und halte die Glut lange. „Sie eignet sich deshalb ideal für lange Wärmefeuer“ – und weniger fürs reine Kochen. Mit dünnen, trockenen Zweigen, dürren Baumflechten, trockener Rinde, Holzspänen und trockenem Torf lasse sich das Feuer leicht entzünden, etwa mit einer Brille oder dem Fernglas, wenn die Sonne mit genügend Kraft scheine: „Konzentriere die Sonnenstrahlen durch die Linse im Brennpunkt auf das trockene Zündmaterial, bis feiner Rauch aufsteigt. Das kann eine Weile dauern. Lege dann weiteres Brennmaterial nach und blase vorsichtig, bis die Flamme groß genug ist.“

Kochkurse in freier Wildbahn

Auf Nummer sicher geht, wer einen speziell für die Outdoor-Küche in freier Wildbahn konzipierten Kurs besucht. Für Gruppen organisiert beispielsweise das Haus der Nachhaltigkeit (HdN) in Johanniskreuz auf Anfrage solche Seminare, ebenso die Wildnisschule Pfalz.

Lerneffekt gepaart mit Genuss

Nicht nur das Anlegen der Feuerstelle und das Feuermachen sind hier zu erlernen. Auch Zubereitungsarten wie Braten, Schmoren, Kochen und Backen am offenen Feuer und in der Erdgrube stehen auf dem Programm. Beide Kurse haben neben dem Lerneffekt nämlich den Genuss im Blick: Rehbraten, Riesling-Kartoffelgratin und Zimtschnecken kommen etwa beim HdN-Kurs auf den Teller. „Mit kleinen und größeren Hilfsmitteln sowie Tipps von unseren Mitarbeitenden kochen die Teilnehmenden ein Mehrgangmenü der besonderen Art“, erklärt HdN-Leiterin Simone Kiefer. „Wer mitkocht, wird staunen, was alles so in der Natur und im Wald möglich ist.“

Mit vielen Kräutern: Rehkeule im Eisenschmortopf.
Mit vielen Kräutern: Rehkeule im Eisenschmortopf.

Sie sieht im gemeinsamen Outdoor-Kochen eine „großartige Möglichkeit“ mit Freunden, Kollegen oder im Verein „einen unvergesslichen Tag in der Natur zu verbringen. Egal ob als Teamtraining, Betriebsausflug oder Geburtstag“. Die Outdoor-Küche dauere meist einen ganzen, mindestens jedoch einen halben Tag und werde mit maximal 15 Personen realisiert. Kiefer: „Da dieses Programm sehr stark nachgefragt und aufwendig in Vorbereitung und Durchführung ist, ist eine frühzeitige Anmeldung dringend zu empfehlen.“

Raffiniert: Schafskäse, zubereitet im Ahornblatt.
Raffiniert: Schafskäse, zubereitet im Ahornblatt.

„Die Kunst des einfachen köstlichen Kochens“ vermittelt laut Ankündigung die Wildnisschule Pfalz. Zubereitet werden „mindestens fünf einfache, aber köstliche Gerichte“, darunter zum Beispiel Hühnchen im Lehmmantel, Camembert in Blätterteig, Rippchen in BBQ-Soße, Hackfleisch-Lauch-Suppe oder Huhn im Heubett. Themen seien auch das Anlegen und Managen eines Kochfeuers und die Besonderheiten eines Dutch ovens. Die Mindestteilnehmerzahl, um den Kurs zu realisieren, sind hier fünf Personen, maximal können zehn Personen teilnehmen.

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