Bad Dürkheim Alle Hoffnung ruht auf dem Sommer

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Der Sommer hat zumindest mit Temperaturen von über 30 Grad gut begonnen, das Frühjahr war jedoch für diejenigen, die aus wirtschaftlichen Gründen auf gutes Wetter angewiesen sind, zum Teil katastrophal. Nur die Stadt Bad Dürkheim sieht keinen Grund zum Klagen: Bei allen Veranstaltungen war das Wetter bislang gut, zum Teil gab es Besucherzuwächse.

Die Schwimmbad-Leiter haben sehr lange auf erste Sommertemperaturen warten müssen. Am Donnerstag konnte der Leiter des Wachenheimer Schwimmbads, Ralf Johannsen, immerhin 800 Gäste zählen. „Normalerweise steigert sich die Besucherzahl langsam, aber dieses Jahr war dies durch die Temperaturschwankungen nicht möglich“, bedauert Johannsen, der seit 24 Jahren das Wachenheimer Bad betreut. „Wir hatten in dieser Zeit schon viele Durststrecken, auch durchwachsene Sommer, aber ein Frühjahr, das so verregnet war, ist schon außergewöhnlich“, stellt er fest. Und so konnte er sich nur auf den täglichen Besuch von 40 Stammgästen verlassen. „Oft war auch gar keiner da, da hab ich mich um die Pflege des Geländes gekümmert und den Bauhof dadurch entlastet“, erzählt Johannsen, der nun auf konstanteres Sommerwetter hofft. Für die Minigolfanlage im Kurpark ist die Situation „nicht schön“, wie es die Pächterin Ursula Haßlocher formuliert. 300 Gäste weniger im Monat müssen sie witterungsbedingt hinnehmen, an manchen Tagen fiel der Betrieb buchstäblich komplett ins Wasser. Auch der Umsatz von Eis und Getränken sei eingebrochen. Hoffnung setzen die Pächter in die Ferienzeit, die in drei Wochen beginnen wird. Im letzten Jahr sind Haßlocher und ihr Ehemann mit den Besucherzahlen „zufrieden“ gewesen, vorletztes Jahr sei jedoch ein „Superjahr“ gewesen mit insgesamt 5000 Besuchern mehr als in normalen Jahren. Diesen Rekord werden sie dieses Jahr wohl nur noch schwerlich knacken können. Auch Uwe Krauß, Inhaber des Hotels Fronmühle, hat Grund zur Klage. Bisher fehlen nach seinen Angaben 30 Prozent des Umsatzes, die der Biergarten normalerweise einbringen würde. Naturgemäß bleibe der Biergarten bei schlechtem Wetter geschlossen, dieses Jahr sei dies besonders häufig und manchmal über mehrere Tage der Fall gewesen. Glücklicherweise seien die Umsätze des Restaurants und der K-bar „zufriedenstellend“, sodass das Hotel unter dem verregneten Frühjahr nicht so sehr leidet wie andere Freiluftveranstalter. Da kommt der Kurpfalzpark in Wachenheim schon mehr ins Rudern. Auch hier ist die Zwischenbilanz der Monate März bis Ende Juni ernüchternd, einer der Geschäftsführer, Peter Braun, spricht von einem „Minus von gut 30 Prozent“. Von Schäden durch die starken Regenfälle ist der Park bis auf leichte Ausspülungen glücklicherweise verschont geblieben. Insgesamt sei das Frühjahr sehr unvorteilhaft gewesen, so Braun: Ostern war zu früh, der 1. Mai verregnet, so auch die meiste Zeit der Pfingstferien. Der „extrem schlechte Juni“ sei jedoch der frustrierende Höhepunkt gewesen. Zum Verzagen sei es jedoch noch zu früh; man müsse abwarten, was die nächsten Monate bringen. Juli bis September sei die besucherstärkste Zeit des Jahres im Kurpfalzpark. „Man muss solche Phasen verschmerzen können“, fasst Braun die Lage zusammen. Fast schon unheimlich kann einem da das diesjährige Glück der Stadt Bad Dürkheim erscheinen. Wie Marcus Brill, Leiter Wirtschaft und Tourismus der Stadt, berichtet, teilen sie das Unglück der anderen Betreiber „ganz und gar nicht“. Bei allen bisherigen Veranstaltungen sei das Wetter gut gewesen, es habe sogar mehrere Besucherrekorde gegeben, so beispielsweise beim Stadtfest und dem Nightgroove. Man hätte sich zwar natürlich mehr Sonne gewünscht, insgesamt seien die Termine jedoch scheinbar geschickt gelegt gewesen. Sogar die Wanderungen haben einen Zuwachs erfahren, so Brill. „Viele Leute haben dem durchwachsenen Wetter getrotzt.“ Insgesamt sei es ein „sehr erfolgreiches Frühjahr“ gewesen, so Brill. Welchem Wettergott die Veranstalter dieses Wunder zu verdanken haben, wollten sie leider nicht preisgeben. |rcl/led

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