Bad Dürkheim Der Hammer vom Krauß

Bad Dürkheim. Der Hammer vom Krauß: Mit einem „Tor des Jahres“, einem Treffer aus schier unmöglichem Winkel und in beinahe buchstäblich letzter Sekunde, rettete Philipp Krauß seinem Dürkheimer HC gestern im Heimspiel gegen TuS Lichterfelde den 5:4-Sieg (3:2) und den so wichtigen Dreier im Kampf gegen den Abstieg.

Ein eminent wichtiger Erfolg, denn noch am Vortag musste die Mannschaft von DHC-Trainer Nicolai Danne gegen die Stuttgarter Kickers eine unnötige 2:5-Klatsche (2:3) quittieren. Dabei waren die Vorzeichen gestern eigentlich sogar schlechter als am Samstag. Sebastian Becker und Paul Gerstenhöfer konnten verletzungsbedingt nicht antreten, Jonathan Eberle und Marc-Joshua Kuster rückten ins Team. Das Tor hütete Paul Freund für Timo Stephan, eine turnusmäßige Abwechslung. Junioren-Nationalspieler Freund war denn auch über jeden Tadel erhaben und zeigte mehrere Glanzparaden, an den vier Gegentoren war er schuldlos. Die Danne-Truppe begann wie die Feuerwehr. 1:0 in der vierten Minute durch den starken Philipp Metzger, 2:0 in der zehnten Minute durch den konsequent agierenden Jonathan Schmitt. Lichterfelde schien aber nur kurz konsterniert, dann machte Lichterfelde Druck. Die Hausherren wirkten zwischenzeitlich wenig souverän. Unnötige Ballverluste und durchsichtige, lange Pässe sowie verlorene Zweikämpfe hielten die Gäste im Spiel. Die ließen sich denn auch nicht lange bitten, Tobias Posselt traf zum Anschluss noch vor der Pause (26.). Im zweiten Abschnitt lief es zunächst ausgeglichen, doch dann hatte Lichterfelde Oberwasser. Das 2:0 wieder durch Posselt, war ein Tor mit Ansage: Die DHC-Defensive musste sich schlechtes Stellungsspiel und mangelhafte Manndeckung ankreiden lassen. So aufgebaut legte Posselt erneut nach (42.), dem DHC schienen die Felle wegzuschwimmen. Lukas Pfaff sorgte mit einer kurzen Ecke für Erleichterung (50.), doch die kalte Dusche in Form des 3:4 folgte schnell (54.). Aber Dürkheim kämpfte sich ins Spiel zurück, Kapitän Benedict Krieger glich per Strafecke aus. Und als alles schon auf den Schlusspfiff wartete, schlug Krauß zu. „Ich hab’ nicht nachgedacht, einfach draufgehalten“, kommentierte er strahlend. „Heute hat Jeder für Jeden gekämpft“, lobte Danne. Die Mannschaft könne zwar keine 70 Minuten ohne schwächere Phasen durchspielen: „Aber sie haben sich jedesmal wieder aufgerafft. Ein wichtiger Sieg.“ Das Spiel gegen Stuttgart hätte auch anders laufen müssen. Doch ließen die Dürkheimer letzten Einsatz vermissen. Nach den zwei Gegentoren durch Siebenmeter, Pechvogel in beiden Fällen war Christopher Matz, der bei der Abwehr von Strafecken jeweils am Körper getroffen wurde, steckten die Dürkheimer zwar nicht den Kopf in den Sand. Doch Stuttgart war die engagiertere, motiviertere Mannschaft und nutzte jeden Fehler des DHC, von denen es etliche gab, konsequent aus. (pes)

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