Bad Dürkheim Mit dem Kopf durch die Wand

Stephan Beck erzielte beim 76:68-Erfolg der Kurstädter Basketballer zehn Punkte.
Stephan Beck erzielte beim 76:68-Erfolg der Kurstädter Basketballer zehn Punkte.

«BAD DÜRKHEIM.» Mit einem blauen Auge sind die SG TV Dürkheim/BI Speyer II davongekommen: Die erste Niederlage in der Basketball-Oberliga blieb den Kurstadt-Korbjägern trotz der bislang schwächsten Saisonleistung erspart. 76:68 (42:35) gewann die Mannschaft um Trainer Andreas Merk am Samstagnachmittag in der Dürkheimer TVD-Halle gegen den Tabellenvorletzten SG Saarlouis-Roden/BBF Dillingen II. Ein hart erkämpfter Sieg.

Pomadig im Auftreten in der Anfangsphase und ohne Struktur zum Schluss – deshalb reichte es nicht zu dem eigentlich erwarteten Erfolg mit 20 bis 30 Punkten Differenz, wie Merk sagte. In der Mitte des Spiels – im zweiten (24:13) genauso wie im dritten Durchgang (19:12) – lief alles nach Plan bei den Kurstadt-Korbjägern. In den mittleren beiden Spielzeiten ließen die SG-Cracks dank konzentriertem Defensiverhalten insgesamt nur 25 Gegentreffer zu und lochten selbst mit einem durchdachten Offensivanlaufen und mit gutem Miteinander 43 Mal ein. Da stimmte die Effektivität der Dürkheimer im Spiel nach vorne. 61:44 stand es nach 30 Minuten – alles sprach für ein standesgemäßes Ergebnis gegen die abstiegsbedrohten Saarländer. Doch der haushohe und in Bestbesetzung angetretene Favorit von der Weinstraße holte die engagierten und selbstbewussten Gäste ins Spiel zurück. Zwei Minuten vor Abpfiff war der Zweitletzte bis auf sechs Zähler (68:62) an die Merk-Schützlinge herangekommen. Zur Wende reichte es aber dann doch nicht. Rechtzeitig legten Dürkheims Basketballer wieder einen Gang zu und hielten den Sieg letztlich doch sicher in Händen. „Irgendwie war bei uns der Wurm drin. Nach der langen vierwöchigen Wettkampfpause kamen wir nicht in Tritt, standen oft neben unseren Schuhen. Wir haben uns das Leben selbst sehr schwer gemacht. Wir zeigten im Angriff keine Geduld, gingen mit dem Kopf durch die Wand – schlossen meist viel zu schnell und auch wenig klug vorbereitet ab“, erklärte der SG-Coach. „Viel zu oft reduzierten wir uns auf Einzelaktionen und vergaßen das Teamspiel. Es war immer wieder das gleiche Muster: Wir bereiteten die Abschlüsse nicht gut genug vor, spielten die Systeme nicht richtig zu Ende und trafen schlechte Entscheidungen.“ Dürkheims „verknotete“ Angriffsbemühungen spielte Saarlouis in die Karten. Nach Ballgewinnen durch SG-Fehlpässe oder SG-Fehlwürfe punktete der Außenseiter oft im einfachen Überzahlspiel. „Die Partie war wichtig, um zu erkennen, dass uns nichts von alleine zufliegt und wir trotz vier Siegen und eines guten Saisonstarts mit den Füßen auf dem Boden bleiben“, sagte Merk kurz nach Abpfiff im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Hauptsache gewonnen – es war wichtig, auch ein solches Spiel für uns zu entscheiden.“ Neben dem Sieg gab es weitere Lichtblicke bei der Spielgemeinschaft. Wie zum Beispiel Nachwuchsass Valentin Rappold, der defensiv und offensiv überragend agierte. Viele Pluspunkte sammelte auch Routinier Sebastian Fischer, der von der Bank kommend im zweiten Viertel viel Energie auf das Feld brachte und mit seinem Durchsetzungsvermögen große Anteile an der stärksten SG-Phase im Spiel vor und nach der Halbzeit hatte. So spielten sie Karst (15 Punkte), Röder (14), Rappold (13), Beck (10), Fischer (8), Gesmann (4), Grunenberg (4), Hartinger (3), Mugagan (3), Bauer (2).

x