Bad Dürkheim Treffsicherer Senkrechtstarter

Ehrgeizig, fleißig und sehr talentiert: Valentin Rappold (am Ball) hat im Basketball noch viel vor.
Ehrgeizig, fleißig und sehr talentiert: Valentin Rappold (am Ball) hat im Basketball noch viel vor.

«BAD DÜRKHEIM.»Ein Teenager und früherer Fußballer an der Schaltzentrale der Kurstadt-Korbjäger: Diese Runde gibt ein 17-Jähriger beim Basketball-Oberligisten SG TV Dürkheim/BI Speyer II den Ton an – als Spielmacher führt Valentin Rappold Regie in der Offensive. Der ehrgeizige Vollblut-Korbjäger treibt an, spielt exzellent getimte Pässe und schießt scharf. Die Erfahrungen in der Jugend-Bundesliga sind entscheidend bei Rappolds jüngstem Karrieresprung im Aktivenbereich.

„Valentin ist hungrig, enorm fleißig. Er hasst es zu verlieren oder schlechter als der Gegner zu sein. Das sind gute Tugenden“, lobt Andreas Merk. Für den SG-Coach ist der 1,85 Meter große, schnelle Point Guard die Entdeckung der Saison. „Ich begleite Valentin bereits, seit er zwölf Jahre alt ist. Es ist schön, solch eine Entwicklung zu sehen. Defensiv ist Valentin ein richtiger Kettenhund, weicht keinem Gegenspieler von den Füßen und offensiv hat er einen Riesensatz nach vorne gemacht.“ Den jüngsten Höhenflug in der Basketball-Oberliga hat Rappold seinem Mut zu verdanken, immer die unbequemen, anstrengenden Wege in seiner Basketballausbildung zu gehen. Bei den Towers in Speyer erhielt das in der Domstadt aufgewachsene Toptalent den Grundschliff, spielte in verschiedenen Jugendmannschaften, ehe es ihn zum Basketball-Internat Speyer in die Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) trieb. Der Abstieg aus Deutschlands Elite-Nachwuchsklasse ärgerte das ehrgeizige Talent. Der Misserfolg passte nicht in seine Planung, wollte er doch unbedingt weiter auf diesem hohen Niveau auf Korbjagd gehen. Mit 15 Jahren entschied sich Rappold deshalb die Schule zu verlassen. Er wechselte auf das Basketball-Vollzeitinternat im knapp 150 Kilometer entfernten Crailsheim, um in Franken weiter auf deutscher Ebene mit den Crailsheim Merlins auflaufen zu können. Neue Stadt, neue Schule, neuer Verein – komplett neue Umgebung. Eine mutige Entscheidung. Wie das Nachwuchsass meint, aber eine richtige: „Dass ich mit meinem Freund aus Speyer, Vincent Hoffmann, wechselte, erleichterte den Entschluss. Die Saison 2016/2017 in der Bundesliga in einem richtig starken Team brachte mir unglaublich viel und gab mir einen großen Schub.“ Ein Jahr später zog es ihn wieder in die Heimat – zurück auf das Magnus-Schwerd-Gymnasium in Speyer, um dort Abitur zu machen, und zurück zur SG TV Dürkheim/Speyer, für die er bereits vergangene Runde mit der U18-Jugend und der Zweiten Herrenmannschaft in der Oberliga auflief. Diese Saison kam der Durchbruch in der Rheinland-Pfalz-Saar-Klasse. Zugleich konnte er beim Regionalliga-Team im Training und bei Spielen reinschnuppern. „Ich möchte mit dem Verein noch viel erreichen – zuerst einmal diese Runde die Meisterschaft in der Oberliga und den Regionalliga-Aufstieg. Als nächsten Schritt versuche ich, in der Regionalliga durchzustarten.“ Der Titelgewinn sei möglich, versichert der Senkrechtstarter im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Wir haben eine starke Truppe beisammen und mit Stephan Beck, Lawrence Mugagan und Cedric Kral dieses Jahr noch starke Neuzugänge bekommen. Es läuft richtig gut. Wir haben die Meisterschaft im neuen Jahr selbst in der Hand. Dafür werde ich alles geben!“ Rappold hat aber auch noch andere Ziele – schließlich darf er bis 2020 vom Alter her noch in der U19-Jugend auflaufen: Der SG-Antreiber träumt von der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga. Nach den besonderen Erfahrungen in der JBBL will der Spielmacher auch im ältesten Jugendsegment der Unter-19-Jährigen deutschlandweit auf Korbjagd gehen. Wenn es mit einer eigenen Mannschaft im Basketballinternat Speyer kommende Saison nicht funktioniere, meint Rappold, kann er sich sein Mitwirken auch mit Doppellizenz im Nachwuchsbereich in Heidelberg vorstellen. NBA-Star Russell Westbrook von Oklahoma City Thunder ist sein großes Vorbild. Der Gymnasiast schaut sich vom dem mehrfachen All-Star-Ausnahmeathlet viel ab. Denn Westbrook spielt genau auf der Position, die auch Rappold bei den Kurstadt-Korbjägern einnimmt. SG-Regionalliga-Coach Carl Mbassa und Oberliga-Trainer Andreas Merk fordern und formen das Talent bei der SG. „Valentin ist zwar enorm weit für sein Alter, hat mit seiner Schnelligkeit entscheidenden Anteil an unserem Tempo-Basketball. Er ist aber eben auch noch nicht am Ende seiner Entwicklung“, meint Merk. „Vor allem sein Wurf ist noch verbesserungsfähig. Gelingt ihm hier eine noch größere Stabilität, kann er neben seiner sehr guten Spielvorbereitung auch selbst noch mehr für Korbgefahr von den weiten Distanzpositionen und an der Dreier-Linie sorgen.“ Valentin Rappold hat, wie er bestätigt, Lust auf diesen Plan, arbeitet akribisch – teils bis zu siebenmal wöchentlich im Training und Spiel – für eine noch bessere, effektivere Performance.

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