Bad Dürkheim Vulcan: Stadtrat für Kooperation

Aus Thermalwasser soll Lithium gewonnen werden.
Aus Thermalwasser soll Lithium gewonnen werden.

Der Stadtrat hat mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung für eine Kooperationsvereinbarung mit der Karlsruher Vulcan Energie Ressourcen GmbH gestimmt.

In der Vereinbarung sollen weitere „noch offene Fragen hinsichtlich der Ansiedlung“ geklärt werden. Das Unternehmen möchte im Gewerbegebiet Bruch ein Geothermiekraftwerk und eine Lithiumgewinnungsanlage errichten. Lithium und Wärme sollen aus dem Thermalwasser des Oberrheingrabens gewonnen werden, das von verschiedenen Bohrstellen in der Vorderpfalz durch Pipelines nach Bad Dürkheim gepumpt werden soll.

Wichtigste Punkte der Kooperationsvereinbarung: Die Stadt Bad Dürkheim unterstützt Vulcan bei der Ansiedlung. Beide Parteien führen weitere Planungsschritte gemeinsam fort, wobei das Unternehmen alle Kosten für die weitere Planung und notwendige Gutachten übernimmt. Stadt und Vulcan erarbeiten einen Zeitplan zur Umsetzung des Projekts und zur Lieferung von Wärme an die Stadtwerke.

In kommunale Wärmestrategie einbetten

Wie Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) im Stadtrat sagte, seien massive Investitionen in das Fernwärmenetz nötig, allerdings verspreche das Projekt mittelfristig Wärme zu günstigen Preisen für einen Teil der Stadt. Allerdings könne nicht die gesamte Stadt angeschlossen werden, das Vorhaben müsse in die kommunale Wärmestrategie eingebettet werden. „Das Projekt birgt Risiken, die meisten liegen aber beim Unternehmen selbst“, so Glogger. Bereits der Bauausschuss hatte sich für die Kooperationsvereinbarung ausgesprochen.

Horst Kreuter, einer der beiden Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, betonte im Stadtrat, am Oberrheingraben könne Geothermie sehr viel zur Energieversorgung beitragen. Die Lithiumgewinnung aus dem Thermalwasser könne die Abhängigkeit von China reduzieren. Kürzlich hatte die Landesbergbaudirektion weitere Bohrungen im Lizenzgebiet Insheim genehmigt. „Wir hoffen, Ende des Jahres mit den Bohrungen zu beginnen“, sagte Kreuther.

Jan Eymael (FDP) sagte, eine endgültige Entscheidung über die Ansiedlung könne erst dann fallen, wenn alle Punkte abgewogen seien, so lange habe die Stadt „die Zügel in der Hand“. Thomas Giel (Grüne) sprach sich dafür aus, Verträge und Kooperationsvereinbarung öffentlich zugänglich zu machen: „Transparenz ist das Wichtigste.“ Monika Maleri (fraktionslos) erklärte, mindestens ein Drittel der Stadt müsste mit Wärme versorgt werden können, das sei ihre persönliche Grenze für eine Zustimmung zur Ansiedlung.

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