Friedelsheim/Gönnheim Wine-Street-Art-Festival: Wie im Hort ein bunter Blickfang entstand

Die „krasse Künstlergang“ und ihr Werk (von links): Lorenz, Ben (unten), Moritz, Lara, Projektleiterin Lea Menger und Julian.
Die »krasse Künstlergang« und ihr Werk (von links): Lorenz, Ben (unten), Moritz, Lara, Projektleiterin Lea Menger und Julian.

Beim Wine-Street-Art-Festival in Gönnheim dürfte manchem Besucher ein Blickfang auffallen: ein bunter Würfel, gestaltet von ganz jungen Künstlern. Wie es dazu kam.

Die Initiative für das Projekt kam von Lea Menger, Berufspraktikantin im Hort Friedelsheim-Gönnheim. Im Rahmen ihrer Abschlussprüfung sollte sie ein Projekt gestalten, das auf den Beobachtungen der Hortkinder beruht. Da einige Kinder sehr viel und gerne malten, entschied sie sich für ein Projekt im kreativen Bereich. „Was machen wir?“, überlegte Menger gemeinsam mit sechs Kindern. Batiken, T-Shirts besprühen, Aufarbeiten von Abfall (Upcycling) oder Action Painting wurden diskutiert. Doch die Kinder entschieden: Sie wollen Graffiti malen. „Vielleicht sind sie wegen der überall präsenten Graffiti in der ,Open Air Gallery’ in Gönnheim darauf gestoßen“, mutmaßte die 22-jährige angehende Erzieherin.

Mutig an der Sprayflasche

Über die Gemeinde kam der Kontakt zu Frank Cmuchal zustande, der unter anderem im Rahmen von Kunst am Bau den Eingangsbereich im neuen Anbau der Kita ausgemalt hat. Cmuchal sagte zu, die Kinder zu unterstützen. Auch bei Heike Ditrich, einer der maßgeblichen Organisatorinnen der Wein- und Kulturtage, stieß Menger mit der Idee, das fertige Kinderwerk während des Festivals auszustellen, auf offene Ohren.

Nachdem die Kinder die Themen festgelegt hatten, ging es an das Umsetzen ihrer Entwürfe. Cmuchal begleitete sie dabei. Die Kinder konnten Fragen an ihn richten, aber selbst griff er nicht in ihre Arbeit ein, beobachtete nur. Die Skizzen ihrer Entwürfe vor sich, fingen die Kinder an zu sprühen. Ihnen Mut beim Besprühen der Malfläche zuzusprechen, war nicht notwendig, sagte Menger. Die Kinder seien „freier im Kopf“ als Erwachsene, machten sich ganz unbefangen ans Werk – und hätten „einen Riesenspaß“ gehabt. „Das war für alle eine schöne Sache“, fand Menger.

Coole Farben und Smileys

Dabei konnten die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Lorenz Eicher etwa, der vom Meer fasziniert ist, gestaltete mit seinem Freund eine Seite mit zwei Schiffen auf dem und Fischen im Wasser. Ein fröhliches Bild in freundlichen Farben. Derweil gestalteten Moritz Kleiner und Ben die Anfangsbuchstaben ihrer Namen besonders: in „coolen Farben“, wie Moritz fand. Die freie Fläche beschlossen beide, mit Smileys auszufüllen. Auch wenn Moritz es ein bisschen schwer fand, die richtigen Farben zu finden, zeigte er sich zufrieden mit seiner Arbeit. Julian Strüve sprayte zusammen mit Lara Dietrich die Deutschlandflagge, Luftballons und die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen. Auch sie waren ziemlich stolz auf ihr Werk. An der vierten Seite, einer Versuchsseite, konnten sich die Kinder ausprobieren, bevor sie sich an ihr Werk machten. Die begriffen sich im Laufe ihres Projekts übrigens als richtiges Team. Das zeigt auch der Name, den sich die sechs Kinder zwischen sechs und neun Jahren gaben: „Krasse Künstlergang“.

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