Bad Dürkheim Zu wenig Training, zu wenig Konstanz

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FRIEDELSHEIM. Seine erste Saison nach dem Abstieg in die Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West hat der TuS Friedelsheim auf Rang fünf abgeschlossen. Lange zählte das Team zu den Anwärtern auf den zweiten Platz, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigt. Doch gegen Ende ging den Friedelsheimern die Luft aus.

„Vor Saisonbeginn wäre ich mit dem fünften Platz zufrieden gewesen, weil ich mit einer schwierigen Runde gerechnet hatte. Aber nach der guten Hinserie habe ich etwas mehr erwartet“, gibt Trainer Mustafa Yildirim zu. In zweiten Saisonteil haben Konkurrenten wie SV Geinsheim II und Palatia Böhl deutlich mehr Zähler eingefahren als der TuS. Von Meister SG Edesheim/Roschbach ganz zu schweigen. Der Titelträger gewann nach der Winterpause jedes Spiel, meist sogar recht deutlich. Nach zwei Kantersiegen beim FC Hambach (8:1) und gegen TSG Deidesheim II (5:0) durfte Friedelsheim auf Rang zwei hoffen. Allerdings waren das Pflichtsiege gegen zwei schwache Mannschaften. Es folgten Siege beim TuS Wachenheim (3:1) und gegen den TV Ruppertsberg (3:2), nach denen der TuS Zweiter war. „Da war aber nur eine Momentaufnahme, denn wir wussten, dass die dicken Brocken noch kommen“, erklärt Yildirim das Hoch, das zum Teil auch am günstigen Spielplan lag. Rot-Weiss Seebach II holte die Friedelsheimer auf den Boden der Tatsache zurück. Bei der 1:6-Pleite erwischte der TuS einen rabenschwarzen Tag. Die erwartete 0:5-Niederlage in Edesheim/Roschbach warf das Team von Coach Yildirim weiter zurück. Von den fünf Partien bis zum Saisonende gewann der TuS danach nur noch zwei gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte: 3:2 beim VfL Duttweiler und 2:1 gegen TuS Lachen-Speyerdorf. Überzeugen konnte das Team in dieser Phase lediglich beim 1:1 gegen Palatia Böhl. „Da hat die Mannschaft noch mal alles aus sich herausgeholt und ein richtig gutes Spiel abgeliefert“, anerkennt der Trainer. Bei der Ursachenforschung und Fehleranalyse ist Yildirim auf zwei Punkte gestoßen, die sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen haben, was sich vor allem in der Rückserie negativ bemerkbar gemacht hat. „Der Trainingsbesuch war stark verbesserungswürdig. Deshalb war ich öfter zu Umstellungen gezwungen, was sich in fehlender Konstanz niedergeschlagen hat“, verdeutlicht der Übungsleiter. Zudem habe das Team bei Rückständen eine mentale Schwäche offenbart. „Wenn es nicht gelaufen ist oder wir ein Gegentor bekommen haben, sind die Köpfe nach unten gegangen. Es hat lange gedauert, bis die Mannschaft danach wieder in die Spur gefunden hat“, hat Yildirim erkannt. Nach Rückständen kam das Team zu selten ins Spiel zurück. Die Stärken der Mannschaft sieht der Coach im Spiel nach vorne. Die Mannschaft sei in der Lage, verschiedene Systeme zu spielen. Das 4-2-3-1 wurde mitunter in ein 4-4-2 umgewandelt. Patrick Wetzler, Sven Schmitt, den der Trainer aus der Reserve in die „Erste“ befördert hatte, und ab der Winterpause Rückkehrer Marco Bartnik seien für die Liga schon gute Offensivkräfte. „Manchmal sind wir aber in Schönheit gestorben, weil wir zu wenig aus der zweiten Reihe geschossen haben“, konstatiert Yildirim. Torwart Christian Bohn sei ein sicherer Rückhalt gewesen und Kai-Uwe Gießler habe als rechter Verteidiger seine Sache gut gemacht. Den Sprung in den Kader haben zwei Spieler geschafft, die zunächst niemand auf der Rechnung hatte: der defensive Mittelfeldspieler Atacan Aksay und Joker Mergim Mehmetaj. Erfolgreichster Torschütze war der zentrale offensive Mittelfeldspieler Patrick Wetzler. „Er war der Kapitän, ist an der Aufgabe gewachsen und hat das Team gut geführt“, resümiert Yildirim. Der Übungsleiter verlässt den Verein, der mit ihm nicht mehr weitermachen wollte. Sein Nachfolger wird Innenverteidiger Tobias Bartnik, seit Jahren eine Bank des TuS. Er wird als Spielertrainer fungieren. Die zweite Garnitur der Friedelsheimer hatte mit den Problemen zu kämpfen, die vielen Reserveteams zu schaffen machen. Kaum Training, wenig Spieler und wenn alle Stricke reißen, wird die Partie abgesagt, was bei Friedelsheim II zweimal der Fall war. Daran hat auch der Trainerwechsel – Alexander Thiele kam für Martin Mayer – nichts geändert. Immerhin reichte es zu zwei Siegen gegen TSG Deidesheim III (2:1) und beim SV Freisbach II (2:0). Trotzdem wurde das Team Tabellenletzter. |thl

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