Donnersbergkreis Aufstiegshoffnung und Abstiegssorgen

91-77496281.jpg

KIRCHHEIMBOLANDEN. Drei Mannschaften aus dem Donnersbergkreis spielen zurzeit in den Bezirksligen Nahe und Westpfalz. Die SG Alsenztal ist aktuell die erfolgreichste und steht in der Nahestaffel an der Tabellenspitze. Anders sieht es in der Westpfalzstaffel aus. Hier kämpfen die SG Kirchheimbolanden/Orbis und die SG Göllheim/Dreisen als Tabellennachbarn gegen den Abstieg.

SG Alsenztal

„Mit dem bisherigen Saisonverlauf wurden meine eigenen Erwartungen übertroffen“, sagt Alexander Raab mit Blick auf die Tabelle, die seine SG zur Winterpause mit zwei Punkten Vorsprung anführt. Aber Raab wäre nicht Raab, wenn er nicht noch „Wir dürfen uns aber nicht ausruhen, wenn wir den größtmöglichen Erfolg haben wollen“ nachlegen würde. Seiner Meinung nach hat seine Mannschaft „ihre Möglichkeiten hervorragend umgesetzt“. Die agierte in den bisherigen 18 Saisonspielen sehr konstant, erlaubte sich kaum eine Schwächphase und steht somit nicht von ungefähr auf dem Spitzenplatz. Nach dem personellen Umbruch im Sommer war man im Umfeld pessimistisch, zweifelte, ob die Leistung aus der letzten Saison (Platz drei) noch einmal zu wiederholen ist. Raab tritt zwar immer wieder auf die Euphoriebremse, sagt aber auch, dass in seiner Mannschaft genügend spielerische Qualität steckt. Die sieht er durch Aussagen der sportlichen Konkurrenz nicht entsprechend gewürdigt. Ihn und sein Team hat das zusätzlich angestachelt. Dass seine Mannschaft auch am Saisonende noch auf dem Platz an der Sonne steht, schließt er nicht mehr kategorisch aus: „Wenn die Bereitschaft der Mannschaft so bleibt, dann schaue ich optimistisch in die Zukunft.“ SG Göllheim/Dreisen Trotz der eigentlich prekären Lage versprüht auch Martin Lauermann Optimismus. Den begründet der Trainer der SG Göllheim/Dreisen vor allem mit den letzten Wochen vor der Winterpause. Von sieben Spielen verlor seine Mannschaft nur eins. Zwar waren auch nur zwei Siege dabei, doch hat man sich mit der Eichhörnchentaktik Punkt für Punkt vom letzten Tabellenplatz auf den ersten Nichtabstiegsplatz hochgearbeitet. Im letzten Spiel vor der Winterpause haute die SG dann noch einmal richtig einen raus. Sie gewann das Derby in Kirchheimbolanden und überholte den Konkurrenten in der Tabelle. „Am Ende sind wir personell fast komplett gestanden, und das macht sich dann schon bemerkbar“, gibt Lauermann auch der Personalmisere davor einen Anteil an dem schlechten Abschneiden. „16 Punkte nach 18 Spielen ist nicht viel, aber wir können mit dem aktuellen Stand leben“, ist Lauermann zumindest mit dem Tabellenplatz zufrieden. Er weiß natürlich auch, dass es bis zum Klassenerhalt noch ein langer Weg ist. Und hofft, dass alle angeschlagenen und verletzten Spieler im neuen Jahr an Bord sind. „Ich bin vom Klassenerhalt überzeugt, die Qualität im Kader ist da. Die letzten Erfolge beziehungsweise Teilerfolge haben uns Auftrieb gegeben“, gibt sich Lauermann kämpferisch. SG Kirchheimbolanden/Orbis Die SG Kirchheimbolanden/Orbis liegt nur einen Punkt hinter dem Lo-kalkonkurrenten. Ende Dezember trennte sich die Spielgemeinschaft von Trainer Engelbert Klag. Die Differenzen zwischen dem Trainer und der sportlichen Leitung waren zu groß. Nun hat Stephan Ruby das Sagen in der ersten Mannschaft. „Die Punkteausbeute ist nicht gerade berauschend“, sagt Ruby, der hinzufügt: „Aber als Aufsteiger ist es so schon nicht gerade leicht. Wenn dann noch etwas Pech und eine lange Verletztenliste dazu kommen, wird es schwer.“ Mit der Personalsituation haderte bereits Rubys Vorgänger Klag, zuletzt nach dem verlorenen Derby gegen Göllheim/Dreisen. „Vor dem Spiel war es wie eigentlich in der ganzen bisherigen Saison. Wir mussten wegen kurzfristiger Ausfälle die Mannschaft umbauen“, sah Klag die Personalprobleme als roten Faden der Hinrunde. „Wir haben schon 26 Spieler eingesetzt, was deutlich macht, dass wir eigentlich nie mit der gleichen Elf auflaufen konnten.“ Dass Spieler ständig auf anderen Positionen agieren mussten, er am Ende auch auf unerfahrene Akteure aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen musste, wertete der Ex-Trainer als Hauptursache für die magere Ausbeute von 15 Punkten in 17 Spielen. Den Nachwuchskräften machte er aber keine Vorwürfe, bescheinigte ihnen noch vor seinem Weggang eine gute Einstellung. „Ihnen fehlt halt noch ein bisschen die Cleverness. Vielleicht hilft da die Vorbereitung auf die Rückrunde, um noch ein bisschen näher an die Etablierten heranzurücken.“ Einige junge Spieler will auch Stephan Ruby in der Winterpause noch besser in das Team integrieren. Die Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft ist für ihn wichtig, er will alle Kräfte bündeln: „Natürlich ist die erste Mannschaft das Aushängeschild eines Vereins, auf ihr liegt die Priorität. Aber es geht nur durch Zusammenarbeit mit der Zweiten.“ Zum Rückrundenstart rechnet Ruby noch immer mit vier bis fünf Verletzten. Am 20. Februar steht das Nachholspiel gegen Ramstein an. Bei einem Erfolg wäre die SG wieder auf dem angestrebten zwölften Tabellenplatz. „Es wäre ganz wichtig, mit einem Sieg zu starten. Das würde unser Selbstbewusstsein stärken“, so Ruby. (bsl/kth)

x